Gruss an den deutschen Schmock

Den deutschen Schmock erkennt man übrigens daran, dass er gerade demütig mit "erinnern" beschäftigt ist, und sich eine Stunde später über Siedlungsbau aufregt sowie vehement für das Recht des Irans auf atomare Bewaffnung eintritt.


... oder vielleicht auch daran, dass er das hier geschmacklos findet:







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Ruprecht recherchiert! Wir drücken die Daumen!

Neulich hat Muhammad Hussein, der Mufti der Palästinensischen Autonomiebehörde, öffentlich zur Ermordung aller Juden aufgerufen. Das ist erschreckend, allerdings im palästinensischen Raum keineswegs neu. Nicht jedoch für Ruprecht Polenz (CDU), den Vorsitzenden des Auswärtigen Ausschusses. Der nämlich zeigte sich anlässlich dieser Rede ungefähr so empört, als hätte er derartige Hasspredigten aus dieser Region noch nie zuvor vernommen. Deshalb verlinkte er zugleich den Blogeintrag der israelischen Botschaft, in dem auch das Video der Rede integriert war, auf seiner Facebook-Pinnwand. „Solche hasserfüllten Aussagen müssen auf das Schärfste kritisiert und zurückgewiesen werden.“, schrieb er, und löste damit bei seinem eigens herangezüchteten Nahost-Expertengremium (Achgut berichtete) einen Sturm der Entrüstung aus.

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Der Gutmensch - Ein Nachruf

Was tun ein paar unbekannte Sprachwissenschaftler und ein Journalist, wenn ihnen langweilig ist? Nun, sie beschäftigen sich mit Sprache. Genauer gesagt mit Worten, die „inhuman“ oder „unangemessen“ sein sollen. Das sind dann „Unworte“. Die bekommen die rote Karte und erfahren damit alle Jahre wieder ein subjektiv begründetes Downgrade. Im Empörungs-Visier standen bislang die Herdprämie, das Humankapital, der Gotteskrieger, das Tätervolk und viele mehr. Und nun hat es also die „Döner-Morde“ getroffen, die nicht nur zum „Unwort des Jahres“ avancierten, sondern auch den „Gutmensch“ auf Platz zwei verdrängten. Was schade ist, denn schließlich verdient auch er Aufmerksamkeit.

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Wenn die 'Frankfurter Rundschau' zweimal klingelt

Was macht eigentlich die nationale Friedensfront rund um den arabisch-israelischen Waldorfkindergarten „Ein Bustan“? Nun, nicht viel, könnte man meinen. Wir erinnern uns: Da gab es ein paar Hausfrauen, die ihrem vermutlich tristen Dasein durch ein bisschen Friedensengagement, verbunden mit einem imaginären Feind, etwas Pepp verleihen wollten. Plötzlich war von „digitaler Lynchjustiz“ die Rede, nachdem ich lediglich festgestellt hatte, dass der deutsche Förderverein "Ein Bustan Deutschland" – entgegen der Angaben auf der offiziellen Website – eben seit einem Jahr nicht im Vereinsregister eingetragen ist. Ich persönlich mutierte über Nacht zu einer „rechtsradikalen“ Jüdin, die nach einem „arraberreinen Israel“ strebe, den Antisemitismus befördere und gleich den gesamten Kindergarten zerstören wolle. Zudem habe man Anzeigen gegen mich erstattet. So viele sogar, dass sie sich beim Staatsanwalt schon bis zur Decke türmen würden. Das mag sein, in meinem Briefkasten jedoch ist noch keine einzige vorzufinden.
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Das seltsame Talent des Christian W.

Jetzt mal Tacheles: Dass der deutsche Noch-Bundespräsident Christian Wulff derzeit sein Recht auf Selbstblamage äußert aktiv nutzt, bemerkt jeder, der lesen kann und über ein Fernsehgerät verfügt. Darüber hinaus besitzt Herr Wulff allerdings auch noch das Talent, sich zuverlässig und laufend selbst zu unterbieten. Immer wenn man denkt, er hätte nun seinen absoluten Tiefpunkt erreicht, beweist er mit Bravour, dass es noch peinlicher geht.

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The pest of Polenz

Was treibt eigentlich mein Lieblings-MdB Ruprecht Polenz (CDU), Vorsitzender des Auswärtigen Ausschusses, wenn ihm langweilig ist? Nun, er macht sich Gedanken - vorzugsweise über Juden. Natürlich nicht im stillen Abgeordnetenkämmerchen, sondern gemeinsam mit seinen Fans auf seiner eigenen Facebook-Pinnwand, die schon längst zu einem bizarren Biotop für allerlei Gestalten mit ausgeprägtem Nahost-Fimmel mutiert ist. Spielregeln gibt es kaum, mitmachen darf grundsätzlich jeder. Einzig jedoch der klassische CDU-Wähler stellt eine Spezies dar, die in Polenz’ Panoptikum mittlerweile vom Aussterben bedroht ist. Macht aber nix. Stattdessen trifft man dort jede Menge Verschwörungstheoretiker, Stalinisten, Esoteriker, Fundamentalisten und Holocaustleugner, die hier tagtäglich und dank Polenz’ intensiven Facebook-Engagements ihre Israel-Obsession ausleben dürfen.

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Expertendämmerung auf dem Geisterzug

2011 war nicht nur das Jahr der Krisen, sondern auch ein Jahr, in dem das deutsche Expertentum für moralische Angelegenheiten eine regelrechte Renaissance erlebte. Blutbäder, Naturkatastrophen, Fußnoten – nichts und niemand war vor fachgerechter Sektion durch deutsche Sesselstrategen, Qualitätsjournalisten, Hinter- und Vorderbänkler sicher. Und da 2011 nicht nur so einige Despoten ins Jenseits (oder wenigstens ins Exil), sondern zugleich auch der Euro ins Abseits und die Atomkraft aufs Abstellgleis befördert wurden, hatte das bundesdeutsche Expertentum freilich alle Hände voll zu tun.

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