Bundestag gibt Antisemiten eine Bühne

Zu den einfühlsamsten Wesen, die sich in Berlin rumtreiben, zählt die Entwicklungssoziologin und Bundestagsabgeordnete Anette Groth (Die Linke). Die hat nicht nur ein Herz für Terroristen, mit denen sie gen Gaza segelte, sondern auch für die palästinensische Knesset-Abgeordnete Haneen Zoabi, die sie an Bord der „Friedensflotte“ kennenlernte.  „Was die Frauen eint, ist ihre Solidarität mit den Palästinensern und ihr Protest gegen die Blockade des Gaza-Streifens durch Israel.“

Zoabi jedoch ist seit dem besagten Terror-Törn in ihrer Heimat Israel einer „Hexenjagd“ ausgesetzt. Ein Fall für Annette Groth, die deshalb vor zwei Jahren eine Patenschaft für Zoabi übernommen hat. Genauer: Eine Patenschaft im Rahmen des „Parlamentarier schützen Parlamentarier“–Programms, dessen Ziel es ist, „internationale Öffentlichkeit für die Lage von Menschenrechtsaktivisten und Oppositionspolitikern zu erzeugen, die verfolgt oder von politischen Repressionen betroffen sind.“

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Wie man richtig neidet

Der urdeutsche Robin-Hood-Mechanismus gehört zu den Dingen, die nie aus der Mode kommen, weil sie immer funktionieren. Ein Blick auf die öffentlich-rechtlichen Gesprächskreise der vorigen Woche genügt da schon. Im Angebot standen „Her mit euren Millionen – drücken sich die Reichen?“ bei Onkel Jauch und „Der Millionär hat’s schwer! Reiche zur Kasse bitte!“ mit Tante Maischberger. Und für das Schmankerl oben drauf sorgte Kanzlerin Merkel, die dem „Handelsblatt“ verriet, dass „Reichtum umzuverteilen ganz wichtig sei“, man allerdings aufpassen müsse, „dass die Reichen nicht alle woanders hingehen, sondern dass noch ein paar Reiche bei uns leben“. Denn: „Das sei die Kunst der Politik.“

Recht hat sie, und mit ihr all die anderen, die gerade die Vorzüge des Umverteilens preisen und dabei um den schönsten Sahra-Wagenknecht-Habitus wetteifern. Recht haben sie natürlich nicht in der Sache, sondern im Ton. Wer ohne geistigen Aufwand größtmögliches Kopfnicken verursachen will, der muss einfach nur höhere Besteuerung der Reichen fordern. Nichts geht über eine gepflegte Neid-Debatte, aus der der Seelenbalsam nur so trieft.

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Warum Feministinnen die schlimmeren Männer sind

Mutter Natur kann manchmal wirklich ein starrsinniges Miststück sein. Da kämpfen Heerscharen an Feministinnen seit Jahrzehnten gegen die Degradierung der Frau zum Objekt an, rufen dafür Studiengänge wie „Feminist Studies“ ins Leben, schreiben ein Pamphlet nach dem anderen, widmen geradezu ihr gesamtes Dasein dem Feminismus, und doch war alles umsonst. Denn nun enthüllen Wissenschaftler, dass Frauen von Männern primär als Objekte wahrgenommen werden! Genauer gesagt, als Sexobjekte, was die Sache natürlich nicht besser macht. So erfahren wir auf „Welt Online“:

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Der Kleingeist ist ein Meister aus Deutschland

Bundeskanzlerin Angela Merkel hat es wieder mal vermasselt. Während einer Rede im Bundestag leistete sie sich vorige Woche erneut einen Patzer. Beileibe nicht der erste in ihrer Amtszeit. Um den Euro ging es, die Schuldenkrise sowie stabilitätsfördernde Maßnahmen. Doch dann sprach sie plötzlich vom „D-Mark-Rettungsschirm“ – und stapfte damit geradewegs in ein Fettnäpfchen. Nur ein peinlicher Versprecher, oder doch ein beunruhigendes Signal? Vielleicht kann Frau Merkel ja gar nicht zwischen Euro und D-Mark unterscheiden, orakelt es nun in der „Washington Post“, während die „New York Times“ der Kanzlerin die Fähigkeit zum Regieren schon völlig abspricht, die „Daily News“ den nötigen Ernst nicht mehr erkennen kann und das „Wall Street Journal“ schadenfroh eine Liste von Angies dümmsten Ausrutschern erstellt.

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Der Beck-Effekt

Das soziale und gesellschaftliche Miteinander funktioniert nur mit ein paar Grundregeln. Wer beispielsweise falsch parkt und dabei erwischt wird, hat sein Bußgeld zu zahlen. Wer versehentlich Rotwein über den Perserteppich des Nachbarn kippt, muss für den Schaden aufkommen (zumindest jedoch dessen Haftpflichtversicherung). Und wenn ein Kapitän den eigenen Dampfer zu Schrott fährt, sollte auch er die Konsequenzen ziehen. Das nennt man Verantwortung für das eigene Tun inklusive der eigenen verursachten Fehler.

Allerdings gehört zu jeder Regel auch eine Ausnahme. So gilt in Bezug auf Verantwortung die Devise, dass das dazugehörige Bewusstsein in dem Maße abnimmt, wie der Abstand zum Volk zunimmt. Während Verantwortung für „den kleinen Mann“ verpflichtend ist, stellt sie für gewählte Volksvertreter oftmals lediglich ein Nice-to-have dar. Kann man an den Tag legen, muss man aber nicht, wie aktuell in Rheinland-Pfalz zu beobachten ist.


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Warum Freud einen Facebook-Account gehabt hätte

Preisfrage: Was haben Ilse Aigner, der Arabische Herbst (ehemals Frühling), Profilneurosen und Sigmund Freud gemeinsam? Auf den ersten Blick wenig, auf den zweiten hingegen könnte man feststellen, dass jede Person und jedes Phänomen eine spezifische Verbindung zu Facebook unterhält: Während der Verbraucherschutzministerin der Umgang mit deutschen Daten nicht behagt, zettelte die arabische Jugend online eine Revolution an und setzte sich so in angenehmer Weise von all jenen Narzissten ab, die auf Facebook ihre Komplexe kompensieren.

Und Freud? Nun, der hatte zwar mit Facebook nix am Hut, hätte aber sicher dennoch seine Freude daran gehabt. Wer sich schon immer mal ein Bild vom Innenleben einer Anstalt machen wollte, der kann sich auch bei Facebook anmelden. Zwar existieren dort auch nicht mehr Spinner als in der realen Welt, allerdings treten eben jene Gestalten dort auf kleinstem Raum in Heerscharen auf, was sie zweifellos unübersehbar macht. Und nein, damit sind nicht diejenigen gemeint, die täglich ihr Mittagessen fotografieren, die Frage „Was machst du gerade?“ wörtlich nehmen oder das Netzwerk mit einem Tagebuch verwechseln. Die sind kein Fall für die Couch, und auch nicht für Frau Aigner, weil der Striptease freiwillig stattfindet.

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Die Mär vom neuen Antisemitismus

Sobald es um das Geschlechtsorgan männlicher Juden und Muslime geht, mutiert der Deutsche gern zum Urologen, Theologen oder Kinderrechtler. So zumindest ließe sich ein Fazit der aktuellen Beschneidungsdebatte formulieren. Dass Vorhäute den durchschnittlichen Nicht-Betroffenen zu skurrilen Kunststücken inspirieren, ist mittlerweile nicht mehr von der Hand zu weisen.

Denn während es gerade so scheint, als würde der Vorhaut-Tsunami allmählich weiterziehen, gibt es einen, der sich noch rechtzeitig mit einer bahnbrechenden Erkenntnis im Epizentrum positioniert: Jörg Lau, Journalist, tätig für die „Zeit“ und gegen das Beschneidungsurteil, was ihn zweifellos ehrt. Wenn er nicht gerade Kommentare zum Thema produziert, dann erklimmt er noch ganz andere Sphären, von wo aus er nun Folgendes übermittelte:

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