Augen zu und durch - mit Käptn Polenz auf großer Fahrt

Einen guten Kapitän erkennt man daran, dass er das sinkende Schiff zuletzt verlässt. Zu bemerken, wann der Dampfer den Geist aufgibt, ist dabei zwingende Voraussetzung. Mein Lieblings-MdB Ruprecht Polenz, der bereits seit Jahren zielsicher durch das Facebook’sche Sumpfgebiet am Rande der Gesellschaft tuckert und nun völlig vom Kurs abgekommen ist, bevorzugt hingegen eine andere Strategie. Dass er mit der Kostümjüdin Irena Wachendorff, die mittlerweile über Bord gegangen ist, auf die falsche Co-Kapitänin gesetzt hat, will er nicht bemerkt haben. Käpt’n Polenz leugnet lieber souverän den eigens verursachten Schiffbruch und hält stattdessen den schrottreifen Kahn, auf dem er gerade sitzt, für eine funktionstüchtige Queen Mary.

Und so war kürzlich die folgende Durchsage auf seiner Facebook-Seite zu vernehmen:

Ich bin Mitglied der Deutsch-Israelischen Parlamentariergruppe und Mitglied der Deutsch-Israelischen Gesellschaft (DIG). 1980 habe ich als Mitglied im Stadtrat die Städtepartnerschaft zwischen Münster und Rishon Le Zion mitbegründet. Bei meinem letzten Besuch in Israel habe ich als Vorsitzender des Auswärtigen Ausschusses mit meinem Kollegen aus der Knesset eine regelmäßige strategische Zusammenarbeit beider Ausschüsse vereinbart, wie wir sie sonst nur mit Frankreich und Polen pflegen. Ich erwähne dies um zu verdeutlichen, dass mir ein gutes deutsch-israelisches Verhältnis seit Jahrzehnten am Herzen liegt. Es gibt von mir keine einzige Äußerung, die man auch nur entfernt als antisemitisch verstehen könnte. Ich habe übrigens auch von Frau Wachendorff keine antisemitische Äußerung gelesen. Broder hat den nachstehenden Schmutzkübel eigenhändig gefüllt. http://www.achgut.com/dadgdx/index.php/dadgd/article/polenz_dumm_schamlos_und_unheilbar_gesund/


Schön, dass der Vorsitzende des Auswärtigen Ausschusses den Copy-Paste-Mechanismus einwandfrei beherrscht. Schade nur, dass es mit dem Textverständnis noch nicht genauso gut klappt. Mag sein, dass er in Bezug auf seine Seite den Antisemitismus vor lauter Antisemiten nicht mehr sieht.  Wenn er demzufolge auch noch nie eine antisemitische Äußerung seiner ehemaligen Superjüdin gesehen haben will, dann muss das etwas mit seinem ausgeprägten Immunsystem zu tun haben.

Denn schließlich hat die Meise von Remagen den Holocaust ja nie geleugnet, sondern ihn lediglich für ihre groteske Freakshow instrumentalisiert. Sie hat auch nie geschmacklose Witze über fromme Juden gemacht. Stattdessen hat sie nur ihren Wehrmachtspapa in einen verfolgten Juden umgedichtet, um dadurch endlich einen Opferbonus zu kassieren. Ebenso nett ist, dass sie keine Verschwörungstheorien über das „Weltjudentum“ gesponnen, sondern einzig die „Mutter mit der Nummer im Arm“ erfunden hat, um sich so gegen den Antisemitismusverdacht zu immunisieren. Zugute halten muss man ihr zudem, dass sie Israel nicht mit dem NS-Reich verglichen hat. Stattdessen tingelte sie nur „als jüdische Israelkritikerin“ durch Buchhandlungen, wo sie kompetent über Pro-Israel-Aktivisten als „Neonazis unter Juden“ plauderte und so ihre private Täter-Opfer-Umkehr vornahm.

Insofern hat Frau Wachendorff lediglich sechs Millionen ermordete Juden zu Publicity-Zwecken genutzt und auf deren Rücken einen obsessiven Totentanz im jüdischen Kostüm performt. In Polenz‘ Welt macht das aber nichts, solange dabei „keine antisemitischen Äußerungen“ produziert werden.  Und nachdem die Remagenerin zusätzlich einen Kindergarten in Israel fördert, sieht der Vorsitzende des Auswärtigen Ausschusses erst recht keinen Grund, sich von diesem Grusical zu distanzieren.

Wozu auch? Schließlich gibt’s ja Städtepartnerschaften.


Zuerst auf der "Achse des Guten" erschienen. 

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