Das Lustige an den Deutschen ist, dass sie pausenlos damit beschäftigt sind, irgendetwas bewältigen zu müssen – zum Beispiel die unbändigen Gefahren, die vom Klimawandel, unterirdischen Bahnhöfen sowie intakten AKWs ausgehen sollen. Am liebsten bewältigen sie allerdings die eigene Vergangenheit, was nach sechzig Jahren mittlerweile auch ganz gut klappt. Wer ein Problem mit Juden hat, wählt nicht mehr die NPD, sondern übt sogenannte Israelkritik, und wenn ein Diktator sein Volk brutal niedermetzelt, predigt man lieber „Nie wieder Krieg“, anstatt zu intervenieren. Aktuell hängt die deutsche Vergangenheit allerdings in der Warteschleife, denn schließlich muss man pünktlich zum zehnjährigen Jubiläum dringend und mit betroffener Miene die „Lehren aus 9/11 ziehen“. Anlässlich der Feierlichkeiten kommen dann nicht nur Hobby-Statiker mit den gleichen „unbequemen Fragen“ wie vor zehn Jahren, sondern auch altbekannte Terrorversteherexperten, Islamwissenschaftler und Fulltime-Pazifisten aus ihren Löchern gekrochen. Letztere brüsten sich eifrig mit unterhaltsamen Gebrauchsanweisungen für den Umgang mit Terroristen aller Art, wobei die folgenden Thesen natürlich niemals fehlen dürfen:
- „Der Westen ist viel gewalttätiger als die muslimische Welt!“
Das Klassiker unter den 9/11-Weisheiten, der besonders gern von Peter Scholl-Latour und Jürgen Todenhöfer in Stuhlkreisen jeglicher Art pathetisch vorgetragen wird. Anlässlich der um sich schlagenden Islamophobie hat der verständnisvolle Jürgen nun sogar extra ein Buch mit dem eindringlichen Titel „Zehn Thesen gegen den Hass“ verfasst, das er neulich bei Markus Lanz bewerben durfte. Inspirieren ließ er sich dabei speziell von der EUROPOL - Terrorstatistik des Jahres 2010, wonach von 249 Terrorattentaten innerhalb der EU nur drei islamistisch motiviert waren. Offensichtlich hat ihn das derart beeindruckt, dass er vor lauter Begeisterung ganz vergessen hat, sowohl die Bilanzen der Vorjahre mit einzubeziehen, als auch zu erwähnen, dass Islamisten bevorzugt Muslime im eigenen Land – also außerhalb Europas – töten. Generell scheint der empathische Jürgen gerne mal zwischen guten (diejenigen, die von den Amis getötet wurden) und schlechten muslimischen Opfern (diejenigen, die auf das Konto von Hussein, Ahmadinedschad, Assad und Co. gehen) zu unterscheiden – letztere erwähnt er nämlich nie.
- „Der Westen unterstützt Islamisten!“
Wiederum ein sehr beliebtes Totschlagargument - speziell für solche, die es doof finden, dass die primitiven Amis sich wehren, anstatt lebenslänglich vor dem Altar der deutschen Moralität Buße zu tun. Schließlich hat der gemeine Amerikaner damals – anno 1979 – die Dschihadisten in Afghanistan unterstützt. Nun haben sie also Quittung dafür und mögen sich doch bitte mit islamistisch motivierten Terroristen und Attentaten abfinden. Dass 9/11 durch die damalige Unterstützung nicht zu rechtfertigen ist, hält der deutsche Experte für ausgeschlossen – dass der unverschämte Amerikaner auch noch dagegen vorgeht und Top-Terroristen eliminiert, treibt ihm jedoch endgültig die Zornesröte ins Gesicht. Ihm wäre es natürlich lieber, wenn die Weltmacht sich demütig von den netten Jungs der Al Qaida zum Schafott führen lassen würde.
- „Terroristen handeln aus Verzweiflung!“
Ein zeitlos klassisches Schema, mit dem man nicht nur in der Deutschen Friedensgesellschaft e.V., sondern auch im Feuilleton der FAZ prima punkten kann. U-Bahnschläger sind Opfer komplizierter Familienkonstellationen, linksautonome Brandstifter sind Opfer provozierend parkender Porsche-Besitzer und islamische Terroristen sind eben Opfer des westlichen Imperialismus. Diese Verzweiflung sowie die Aussicht auf 72 Jungfrauen treiben sie dann letztlich dazu, in Hochhäuser zu fliegen oder sich, ausgestattet mit Bombengürteln, in israelischen Bussen zu positionieren. Was genau jedoch die durchaus gebildeten, gut situierten und demnach wohl wenig verzweifelten 9/11-Attentäter zu ihren Taten trieb, ist nicht überliefert – genauso wenig wie eine kluge Antwort auf die Frage, weshalb Afrika aufgrund von Hunger und Dürre nicht schon längst zu einem Kontinent voller gewaltbereiter Terroristen mutiert ist.
- „Terrorismus hat keine Religion!“
Ein durchaus wichtiges Argument, mit dessen Hilfe der gute Ruf des Islam wieder hergestellt werden soll. Bedauerlicherweise scheitert die Atheisierung des Terrorismus immer dann, wenn ein Islamist ein Blutbad anrichtet und dabei lautstark „Allahu Akbar“ plärrt. Das jedoch hält die tapferen Apologeten nicht davon ab, den drohenden Imageschaden der Mohammedaner mit allen Mitteln verhindern zu wollen. Demnach hätten Islam und Islamismus ungefähr soviel miteinander zu tun, wie eine Partie Gummitwist mit einem Atomkrieg. Wer das hingegen bezweifelt, gilt nicht nur als Brandstifter, sondern spielt zudem selbst ernannten Meinungseliten in die Hände, die der um sich greifenden Islamophobie lieber heute als morgen mit einer „Neudefinition der Meinungsfreiheit“ begegnen wollen. Jakob Augstein fürchtet sich also nicht etwa vor unberechenbaren Märtyrern, sondern viel mehr vor der „pathologischen Islamophobie, die sich in weiten Teilen Europas ausbreitet“. Und auch für den CDU-Außenpolitiker Ruprecht Polenz steht fest: „Die wichtigste Konsequenz aus den Ereignissen des 11. September ist aus meiner Sicht die weltweite Verdunkelung des Islambildes. (...) Das Miteinander mit den Muslimen ist durch die Verdunkelung des Islambildes vergiftet.“ Wie beruhigend, dass man hierzulande keine anderen Sorgen hat.
- „Nichts ist gut in Afghanistan!“
Ein unvergessliches Credo, das einst von einer leicht realitätsfernen Bischöfin mit Alkoholproblem produziert und von allen Gesellschaftsschichten brav verinnerlicht wurde. Der Deutsche weiß: Krieg ist Sünde, Soldaten sind Mörder und die Taliban sind nichts weiter als eine volkstümlich verkleidete Heilsarmee, für deren Wohl man auch ab und an mal beten möge. Es steht zu befürchten, dass Frau Käßmann Gott wirklich näher steht, als man zunächst annehmen würde. Denn während der eine Wasser in Wein verwandeln konnte, hat wohl auch die andere ihren Teil dazu beigetragen, den hierzulande geführten Afghanistan-Diskurs derart zu verwässern, dass man ihn nur noch mit viel Wein ertragen kann. Denn dass es sehr wohl auch gute Dinge in Afghanistan gibt – Schulen und Infrastruktur statt Terrorcamps und Scharia –, ist ganz offensichtlich weder Margot, noch den deutschen Leitmedien aufgefallen. Ein Schelm, wer Böses dabei denkt.
Und wem all das noch nicht reicht, der möge die oben genannten Thesen noch durch Kampfbegriffe wie „Guantanamo“, „Abu Ghraib“ und „Waterboarding“ ergänzen. Denn letztlich bieten die „Lehren aus 9/11“ das optimale Deckmäntelchen, unter dem die Weltmeister im Moralisieren ihre Antipathie gegenüber Amerika ungestraft ausleben dürfen. Dabei wird die Vergangenheit zwar freilich nicht bewältigt, sondern viel mehr selbstgerecht verzerrt – aber das mit der Bewältigung war ja sowieso noch nie die Sache der Deutschen.
Wie immer großartig. Tausend Bussis!
AntwortenLöschenUnglaublich, was man alles in den Medien ertragen muss. Es fehlt nur noch, dass man den USA vorwirft die Twin Towers gebaut zu haben um die muslimische Welt zu provozieren.
AntwortenLöschenbtw. Wirklich gelungener Beitrag!
Grüße
Hä? Waterboarding ist doch kein Kampfbegriff, sondern eine gängige Foltermethode!?
AntwortenLöschenUnd es heißt nicht Mohammedaner, sondern Eselficker.
@Basis Groesse
AntwortenLöschen"...um die muslimische Welt zu provozieren"
lol :-)
Sehr gut beobachtet
Hallo,
AntwortenLöschenich möchte Ihren Artikel mit folgendem Zitat kommentieren.
„Am Tage nach dem Tode der letzten obersten Nazi-Führer fragte ich einen der deutschen Verteidiger, was das deutsche Volk über dieses Ende des Dritten Reiches dächte. Er überlegte einen Augenblick und antwortete dann:
«Um Ihnen die Wahrheit zu sagen, sie denken das, was man jeweils von ihnen erwartet. Wenn sie wissen, dass man noch für die Nazis ist, sagen sie: ‚Ist es nicht eine Schande, wie die Sieger sich an unseren Führern rächen? ...’ Wenn sie wissen, dass man vom Nationalsozialismus angewidert ist, ..., sagen sie: ‚Es geschieht diesen gemeinen Schweinen recht! ’ Sie sehen, Herr Doktor, ich fürchte, zwölf Jahre Nationalsozialismus haben das moralische Rückgrat unseres Volkes gebrochen.»“
[G.M. Gilbert, Nürnberger Tagebuch, Frankfurt/M., Fischer, ©1952, S. 410]
Wenn man die Lese-Kommentare zu Broders 9/11 Artikel auf Welt.de ließt, bekommt man das Kotzen.
AntwortenLöschenDa ist er wieder, der 'furor teutonicus' – weder zur Empathie, noch zur Stille, noch zur Trauer fähig, sondern nur zum kakophonischen Gekreische im Gewand der Selbstgerechtigkeit und Schadenfreude.
Dieses Land ist und bleibt hoffnungslos neurotisch.
Wenn Sie einmal lesen wollen wie eine staatlich finanzierte Moslem-Herhol-Industrie Terror verharmlost, empfehle ich Ihnen die Seiten von Herrn Leo Brux.
AntwortenLöschenz.B. diesen Artikel:
http://initiativgruppe.wordpress.com/2011/09/10/hani-n-und-sami-m-zwei-gefahrder-zum-911-jahrestag-verhaftet/
Ja, ja die Deutschen, die Amerikaner die Juden die .... usw.Die Autorin muss einen lückenlosen Nachrichtendienst angehören weil sie so genau weiß was die Deutschen nicht nur denken sogar was sie fühlen. Andere Quelle sind ein paar Journalisten wie sie selbst vielleicht deswegen glaubt sie dass wir alle das denken was schreibt.
AntwortenLöschen@Giovanni
Giovanni? Giovanni? Italiener? Sehr gewagt ausgerechnet von einen Italiener Belehrungen über das Rückgrat bzw.Standfestigkeit zu hören!
@Antinabelschau
AntwortenLöschenIch bin Deutscher, meine Eltern waren Deutsche, meine Großeltern waren Deutsche etc.
Ich habe nur meinen ersten Vornamen (Hans) italienisiert - als Huldigung an den Schöpfer des "gnädigen Herr(n) Hans"; der Text zu diesem auch heute noch von allen Kennern (!) zum ultimativen Stück Musiktheater erklärten Werk stammt allerdings von einem Italiener: Laurenz von der Brücke.
Sie scheinen offenbar zu denjenigen zu gehören, die ihre Meinung - sicher mit Absicht - in eine das Deutsche verachtende Ausdrucksweise kleiden.
Wir Deutsche können nämlich auf die Sprache Kants, Hegels, Nietzsches, Husserls, Wittgensteins, Adornos stolz sein, nicht aber auf unseren (.d.h. den von unseren Medien lancierten) aufrechten moralischen Gang, der eher dem eines Wackelpeters (=Wackelpuddings) entspricht.
Herzlichst Giovanni Pietro Rosetti
@Giovanni
AntwortenLöschenIst ja gut Hans Giovanni.Mir ist es egal welcher Nationalität Du bist.Da stand ja auch Giovani? nicht wahr.Das man bei Giovanni nicht an einen Eskimo denkt dass ist doch wohl auch klar, oder?
Sie scheinen offenbar zu denjenigen zu gehören, die ihre Meinung - sicher mit Absicht - in eine das Deutsche verachtende Ausdrucksweise kleiden.
Hääh?? Wie kommst Du denn darauf dass ich "das Deutsche" verachten würde?
@ Antinabelschau
AntwortenLöschenNun, schauen Sie sich einmal Ihre Interpunktion an (auch in Ihrer Antwort) und einige Wörter scheinen bei Ihnen auch sehr individuell gehandhabt zu werden, ganz zu schweigen von gewissen Auslassungen. Mit "das Deutsche" war nämlich die deutsche Sprache gemeint; es handelt sich - ich gebe es gerne zu - um eine etwas geschmäcklerische Ausdrucksweise.
Zudem habe ich Ihnen nur bedeuten wollen, ich sei ein Deutscher und damit - auch in Ihren Augen - berechtigt, mich in Form dieses Zitats zu zu äußern.
Das war es zu dieser Sache, da wir bereits vom Thema weit abgekommen sind.
Giovanni Pietro Rosetti
Liebe Frau Jennifer Nathalie,
AntwortenLöschensie haben ein sehr gutes Gespür für die Befindlichkeit unserer Landsleute. Als ich Anfang der 80-ger Jahre Abitur machte, gehörte es wie heute zum guten Ton Amerika zu verteufeln und moralisch zu verurteilen. Wer da nicht mitzog war schon ein Sonderling. Ich gehöre einer Generation an, die gewissermaßen zwischen den Scheißhausstühlen saß. Die alten Nazis kamen so langsam ins Rentenalter und die jungen 68-ger, die angefangen haben alles besser machen zu wollen, waren schon meine Lehrer. Die alten Nazis waren auf die Amis sauer, weil die Amis mit ihnen nicht gemeinsame Sache gegen „Den Russen“ gemacht haben und die damals jungen Leute (meine Generation, aber auch meine Lehrer, die 68-ger) waren sauer weil die Amis uns von den Nazis befreit haben. H.M.Broder hat es einmal wunderbar formuliert, indem er sagte:“Der schwäbische Philologe aus Stuttgart musste sich von dem schwarzen Kaugummi kauenden GI aus Nebraska, die Demokratie erklären lassen.“
.
Hier in Deutschland wird heute obsessiv jede Gelegenheit aufgegriffen, Amerika moralisch anzugreifen. Man bedenke, Amerika ist es gewesen, das 1945 die deutschen Herrenmenschen zur Strecke gebracht hat. Unsere deutschen Friedensfreunde können Amerika nicht dankbar für die Befreiung von den Nazis sein. All diese Gutmenschen, die jede Gelegenheit nutzen Amerika zu verteufeln haben die Demütigung, die Amerika 1945 den deutschen Herrenmenschen bereitet hat, genauso wenig überwunden wie deren Väter und Großväter. Die alten Nazis konnten nach 1945, den Amerikanern niemals verzeihen. Die Kinder und Kindes Kinder, die sich heute als Gutmenschen und Moralisten aufspielen, versuchen sich heute als moralische Herrenmenschen an Amerika zu rächen.
Ein ähnliches Phänomen, hat der Israelische Psychiater Zvi Rex im Zusammenhang mit dem Antisemitismus im Nachkriegsdeutschland mit folgenden Worten beschrieben: „Die Deutschen werden den Juden Auschwitz niemals verzeihen.“
Leute wie Sie haben endlich den Mut, sich dieser widerlichen Verlogenheit entgegen zu setzen.
@Anonym
AntwortenLöschenIch habe andere Erfahrungen gemacht und zudem ein etwas anderes Geschichtsbild.
"Befreit" wurden - in der Selbstwahrnehmung der Deutschen - "die Deutschen" im Westen von den Anglo-Amerikanern und Briten, in Mitteldeutschland (dem heutigen Osten) von der glorreichen Sowjetarmee (die Grenze war -symbolisch - Torgau).
Viele ehemalige Angeörige der Wehrmacht, die man heutzutage mit unglaublicher Tapferkeit als Nazi-Soldaten zu bezeichnen pflegt (also auch meinen Vater, Gruppenfüher in einer Heeresnachtichteneinheit einer Infanteriedivision), wurden im Westen hochgeachtete Miltärs der Nato, die sogar in Westpoint unterrichteten, und im Osten waren sie als Berater tätig - nicht nur GFM Paulus!
Kurz: Die "Befreier" waren auf beiden sehr pragmatisch und realistisch. Für die nachfolgende Generation (also vor allem für unsere moralisierenden und kausalisierenden Feuilletonisten) gilt das Wort, das H.M. Broder von Johannes Gross zitiert, (ich paraphrasiere) je länger das Dritte Reich zurückliegt, desto tapferer wird der Widerstand und - so füge ich hinzu - die moralische Hochnäsigkeit.
Im Übrigen sagt mir meine Erfahrung, dass das Verhältnis Deutschland-Israel, Deutschland USA wesentlich entspannter ist, als es in den Medien und den Foren dargestellt wird.
Vor allem sind die fünf Thesen auch saulustig, jedenfalls für den denkenden Beobachter.
AntwortenLöschenDer war auch gu-ut: „Terrorismus hat keine Religion!“ Ein durchaus wichtiges Argument, mit dessen Hilfe der gute Ruf des Islam wieder hergestellt werden soll. Bedauerlicherweise scheitert die Atheisierung des Terrorismus immer dann, wenn ein Islamist ein Blutbad anrichtet und dabei lautstark „Allahu Akbar“ plärrt.
Ich hab mir gerade noch ein paar "linksliberale" Kommentare reingezogen und wie die Artikel immer ohne dem I-Wort auskommen und die Logik umbiegen müssen, einfach köstlich! - Es sind auch meist dieselben, die den Islam exkulpieren und an anderer Stelle dem Christentum jede nur denkbare Schuld zuweisen.
MFG
Wb
PS: Fand ich gut, dass Du die antisemitisch wirkenden Kommentare hast stehengelassen. Man kann ja viel aushalten und es wirkt eben auch oft belegend.
@Wb
AntwortenLöschenDarf ich fragen, welche der Kommentare Ihrer Meinung nach antisemitisch "wirken"?
@Giovanni
AntwortenLöschenIch wußte nicht dass Du so ein eifriger Hüter der deutschen Sprache bist.Ich bin Dir auch dankbar dafür dass Du mir meine Fehler als Absicht zugute hälst.Wirklich,sehr diplomatisch
@Don Giovanni
AntwortenLöschenIhre Erfahrungen hab ich auch gemacht. Ihre und meine Erfahrungen sind freilich ein Teil der Nachkriegsrealität und anders hätte es wohl auch nicht laufen können.
Mein Vater war auch noch in der Wehrmacht. Natürlich war nicht jeder Wehrmachtssoldat ein Nazi.
Jedoch war die Wehrmacht der entscheidende Faktor, der die Massenmorde erst möglich gemacht hat. Einige Soldaten haben das am Ende begriffen. Wie z.B. die vom 20. Juli.
Ich habe einfach NIE den Amerikahass mancher Deutschen verstanden. Insbesondere nicht der Deutschen meiner Generation und der sog. 68-er.
Übrigens hat Götz Aly ein wunderbares Buch geschrieben, das sich auch mit dem Antiamerikanismus, Antisemitismus und der Geschichts(nicht)aufarbeitung der deutschen Nachkriegsgeneration (insbes der 68-er) auseinandersetzt. Götz Aly hat dem Buch den Titel "Unser Kampf 1968" gegeben.
@Don Giovanni:
AntwortenLöschen"Darf ich fragen, welche der Kommentare Ihrer Meinung nach antisemitisch "wirken"?"
http://jennifernathalie.blogspot.com/2011/09/frieden-im-nahen-osten-blo-nicht.html
Mit der Feststellung der notorischen ethischen doitschen Unsicherheit ("Nab hat die Doitschen am Hals oder zu den Füssen." Churchill) liegen Sie natürlich auch richtig, wenn man das mal plump und pauschal so feststellen darf.
Beste Grüße!
Wb
@ Anonym
AntwortenLöschenIch habe das Buch zwar (noch) nicht gelesen, aber einige der Besprechungen.
Außerdem kenne ich mehrere von Alys Essays, die man in "perlentaucher" finden kann.
Ich glaube immer noch, dass viele der "68er" sich damals einfach der Kritik am Vietnamkrieg angeschlossen haben. Angela Davis und Joan Baez waren die Idole - sowie natürlich die legendäre US-Hymne à la Jimi Hendrix. (In der DDR wurde - glaube ich - ein Platz oder eine Straße nach Angela Davis benannt). Diese schillernden Figuren waren für leider allzu viele die Einstiegsdrogen, die zum Konsum härteren Stoffs führten - dann jedoch gefördert durch das politische Kalkül gewisser arabischer und iranischer Politiker, das - wie meist auch sonst in der politischen Geschichte - sich gern auch mit dem Gewand der Religion kostümiert.
Eine erschreckende Islamophilie, die selbst einen Bassam Tibi für indiskutabel hält und Antiamerikanismus, gepaart mit zunehmendem Antisemitismus sind die komplementären Größen, die jenes Bild kreieren, das nicht nur an dieser Stelle beschrieben wurde.
Allerdings - so sollte man hinzufügen - stehen "die (sich in den Medien als Meinungsführer gerierenden) Deutschen" europaweit nicht alleine da. Man schaue sich nur die Diskussionen in Frankreich und Großbritannien an.
Das Problem des Artikel ist, dass es überhaupt kein spezifisch deutsches Denkmuster ist, das hier kritisiert wird. Die Argumente treffen wohl auf viele Deutsche zu, aber es bleibt die Frage, ob der Autor überhaupt schonmal Deutschland verlassen hat. Da wird der Autor nämlich die Erfahrung machen können, dass der Schwachsinn andernorts noch viel ausgeprägter ist.
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