Haben Sie schon mal was von Sebastian Hochwarth, Mitglied der
Piratenpartei, gehört? Nein? Macht nichts, im Grunde muss man ihn nicht
kennen. Es sei denn, Sie wollten schon immer mal wissen, wie man sich im
Jahre 2012 selbst zum KZ-Opfer befördert. Das ist gar nicht schwer, Sie
müssen sich dazu lediglich den Hochwarth’schen Blog zu Gemüte führen.
Dort erfahren wir viel über ihn, den „Papa, Musiker, Pirat, Geocacher,
Atheist, denkender (un)Mensch“ aus Ludwigshafen - noch mehr allerdings
über den Kleinkrieg, den er schon seit geraumer Zeit gegen die
Arbeitsagentur führt. Hochwarth, das muss man wissen, empfängt nämlich
HartzIV und reüssiert dabei schon länger als hauptberufliches
„Bebbing“-Opfer (= „Mobbing durch Behörden“, wie Hochwarth sein
Schicksal beschreibt). Völlig am Boden, mit den Nerven am Ende, quasi
„ganz unten“, reißt der wackere Pirat sich allerdings immer wieder hoch
und fechtet seinen Feldzug gegen das „System“ erbittert aus. Schauen Sie
mal:
„(Ich habe) einen zugegeben gewagten und bewusst provokanten Vergleich
auf Twitter gepostet. Ich habe hierbei die ARGEn mit neuzeit KZs zur
Vernichtung menschlicher Existenzen und die Mitarbeiter mit KZ Aufsehern
verglichen. Es wurde mir vorgeworfen, dass ich die tatsächlichen Opfer
der Nazis verunklimpfen würde. Wenn ich das getan haben sollte, so tut
mir das wirklich Leid!!! (…) Mir wurde auch vorgeworfen, dass ich die
Mitarbeiter der Arge generell als Nazis bezeichne. Nein das tue ich
nicht! Darauf bezieht sich mein Vergleich nicht. Auch weiß ich dass es
in den ARGEn immer wieder Mitarbeiter gibt, die versuchen Schlupflöcher
zu finden, die den Menschen helfen. Sozusagen die Schindlers der ARGEn.“ [sic!]
Doch da in seiner ARGE offenbar nur wenige „Schindlers“ unterwegs sind,
muss „Sebi“ mittlerweile zu härteren Bandagen greifen. Was dem Piraten
an Orthographie- und Geschichtskenntnis fehlt, gleicht er durch
praktische Begabung wieder aus: „Für meinen nächsten Termin [A.d.R: beim
Jobcenter] habe ich mir eben einen gelben Hartz IV Stern für an die
Jacke gebastelt. Der bietet sich bei Schnellmaßnahmen auch als
Zielscheibe an.“ Jawohl, eine grandiose Idee, die Sache mit dem Stern –
dachte es offenbar ihn ihm, weshalb er sein neues Accessoire fleißig
weiter verwertet, u.a. hier.
Kein Wunder also, dass der tapfere Pirat schlichtweg nicht zur Jobsuche
kommt. Wenn er nicht gerade damit beschäftigt ist, sich in seinem Blog
immer wieder neu als KZ-Opfer zu erfinden, betätigt er sich auch
kreativ. „Arbeit macht frei – eine freundliche Empfehlung ihres Hartz 4 Sachbearbeiters“ ist beispielsweise eines der zahlreichen Produkte aus der Ideenschmiede Hochwarth; ebenso wie der „Goldene Kakerlaken Award für menschenverachtendes Verhalten“, den er, oh Wunder, natürlich an sein Jobcenter verliehen hat.
Klasse, nicht wahr? Knapp 70 Jahre und ein reduzierter
Hartz-IV-Regelsatz reichen schon, um sich wie in der Gaskammer zu
fühlen. Ein Antisemit? Aber nein! Schließlich hat sich der drangsalierte
Pirat bei Twitter mittlerweile schon selbst „keine antisemitische Haltung“ attestiert
Also ein lupenreiner Nicht-Antisemit – und natürlich Pirat. Ist ja auch was Schönes.
Zuerst auf der "Achse des Guten" erschienen.
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