Cloppenburg hat keineswegs nur malerische Landschaften, die Bockwindmühle
oder den legendären „Pfanni-Turm“ zu bieten. Nein, dort ruht auch das unheilbar
gute Gewissen, und zwar in Gestalt des grünen Landtagskandidaten Ulf Dunkel.
Wobei es streng genommen gar nicht wirklich ruht, sondern vielmehr tobt, und
das schon seit ein paar Monaten. Denn Dunkel, das muss man wissen, will nicht
nur am 20.1.2013 in den niedersächsischen Landtag einziehen, sondern auch Kinder
vor dem „archaisch-religiösen Brauch“ der Beschneidung bewahren. Wenn der
Familienvater nicht gerade gegen den Ausbau der E233 zur Autobahn ankämpft,
gilt seine Aufmerksamkeit ganz und gar der „genitalen Selbstbestimmung“. Also
der Abschaffung des „Schniedelbunds mit Gott“, wie Dunkel so schön sagt. Dass
fremde Vorhäute ihn mittlerweile schon zu lyrischen „Leistungen“ inspirieren,
war erst neulich nachzulesen. Sein Gedicht, worin er Juden und
Muslime zu „Arschlöchern“ erklärte, sei angeblich Folge eines „Wutausbruchs“
gewesen - wobei man sich fragen muss, ob Zustände dieser Art bei Dunkel nicht
schon chronischer Natur sein könnten.
Denn schließlich hat der Familienvater aus „unserer
Geschichte gelernt“. Das behauptet er zumindest von sich selbst. Und dazu
gehört laut Dunkel eben auch, sich „gegen die Sonderbehandlung von Juden in
Deutschland zur Wehr“ zu setzen. Selbst die gute alte „Keule“, die er an jeder
Ecke wittert, vermag es nicht, seinen Kampf gegen das „Sondergesetz für Juden“
zu stoppen. Irgendwann, so der Hobby-Lyriker, müsse doch „mal Schluss mit der
Erbsünde“ sein, und weiter: „Aber die "deutsche Schuld" lässt sich ja so
wunderbar dafür benutzen, jegliche Kritik aus Deutschland an der israelischen
Politik oder jüdisch-religiösen Riten gleich im Keim zu ersticken.“
Umso tapferer muss Dunkel sich fühlen, wenn er, wie so oft,
einer groß angelegten Verschwörung auf den Grund geht. „Welcher Pluto beeinflusst die derzeitige Bundesregierung, ihr
Justizmysterium ein solch verfassungswidriges Sondergesetz entwerfen zu lassen?
(…)Welche sind die Kräfte hinter der
Politik, die gegen den gesunden Menschenverstand arbeiten und durch deren
Bekanntwerden sich erst die Bahnen der Politik wirklich erklären ließen?“
orakelt es da aus Cloppenburg, wobei Dunkel natürlich schon einen Verdacht hat.
Denn dass Rabbiner Ehrenberg „alle
Nicht-Juden für Affen hält“, davon ist der Grüne schon mal überzeugt. So fest,
wie es die Thora-Fälscher damals waren. Könnte es dann nicht auch sein, dass Charlotte
Knobloch „dem Gesetzgeber das Gesetz in die Feder diktiert hat?“
Nun: Ausschließen will er es nicht, der tapferste Judenbeauftragte,
den die Grünen je hervorgebracht haben. Einer, der aus der Geschichte vor allem
gelernt hat, dass man den Juden nicht
alles durchgehen lassen darf. Schon gar nicht „Sondergesetze“, „wetzende
Messer“, „Keulen“ und ähnliche Vergnügungen, denen die Juden gemäß Dunkel’scher
Theorie so nachgehen, wenn sie nicht gerade im Hintergrund die Fäden ziehen. Und
letztlich gilt: Solange die Juden ihren Kindern „Leid zufügen“, sind sie ja auch
nicht besser als Oma und Opa. So leistet die jüdische Vorhaut einen wichtigen
Beitrag zur Cloppenburger Seelenhygiene.
Insofern kann man den Grünen, die sich laut Programm
entschieden vom Antisemitismus distanzieren, wirklich von ganzem Herzen zu
ihrem Landtagskandidaten gratulieren. Nicht, dass die NPD ihn bis zur Wahl noch
abwirbt.
Ebenso auf der "Achse des Guten" erschienen.
Siehe auch: Der Beauftragte für Kinder, Wale, Wölfe und Fledermäuse gibt auf - http://www.achgut.com/dadgdx/index.php/dadgd/article/der_beauftragte_fuer_kinder_wale_woelfe_und_fledermaeuse_gibt_auf/
0 Kommentare:
Kommentar veröffentlichen