Wer hierzulande etwas auf sich hält, sollte wenigstens einmal im
Leben den Nahostkonflikt gelöst haben. Dass die Israelis sich bislang
weder von den Friedenskonzepten rüstiger Rentner,
noch von den Empfehlungen fürsorglicher Freizeit-Diplomanten überzeugen
ließen, spielt dabei keine Rolle. Vielmehr gilt das olympische Motto:
Dabei sein ist alles. Insofern gehört es auch für Vereinigungen aller
Art – von der Freiwilligen Feuerwehr über den Lions Club bis hin zum
Schrebergarten-Förderverein – zum guten Ton, die eigene Klientel hin und
wieder mit einem Schuss Nahostkrisenmanagement zu versorgen.
Es muss fast immer Holocaust sein
Oftmals liest und hört man ja, der Westen im Allgemeinen, die
Deutschen im Besonderen, hätten nichts aus der Geschichte gelernt. Das
stimmt aber gar nicht. „Nie wieder Krieg!“ wäre etwa eine von vielen
Lehren, die nicht nur von Rentnern auf den Ostermärschen verkündet wird.
Hinzu kommen „Nie wieder Rassismus!“, „Nie wieder Nazis!“ und, nicht zu
vergessen, „Nie wieder Holocaust!“. All das wurde so gut verinnerlicht,
dass vor allem die Deutschen mittlerweile spezielle Sensoren entwickelt
haben, die bei jedem Anflug von potenziellem Holocaust umgehend Alarm
schlagen.
Demnach lauert der nächste Holocaust an jeder Ecke. Dass er beispielsweise laufend am heimischen Esstisch stattfindet, haben vor ein paar Jahren die sogenannten Tierschützer von peta herausgefunden. Mithilfe der Initiative „Der Holocaust auf Ihrem Teller“ sollte daher Widerstand gegen die Fleischindustrie, also quasi die an Selleriephobie leidenden Nazis von heute, geleistet werden. Und wahrlich: Gibt es einen besseren Grund, um umgehend zum Veganismus zu konvertieren als den Gedanken an vierbeinige KZ-Häftlinge auf der Pizza? Auch und vor allem mit Blick auf die Pelzindustrie, die einen „Holocaust am Tier“ betreibt, wie man auf der ein oder anderen Anti-Pelz-Demo erfährt? Eben.
Demnach lauert der nächste Holocaust an jeder Ecke. Dass er beispielsweise laufend am heimischen Esstisch stattfindet, haben vor ein paar Jahren die sogenannten Tierschützer von peta herausgefunden. Mithilfe der Initiative „Der Holocaust auf Ihrem Teller“ sollte daher Widerstand gegen die Fleischindustrie, also quasi die an Selleriephobie leidenden Nazis von heute, geleistet werden. Und wahrlich: Gibt es einen besseren Grund, um umgehend zum Veganismus zu konvertieren als den Gedanken an vierbeinige KZ-Häftlinge auf der Pizza? Auch und vor allem mit Blick auf die Pelzindustrie, die einen „Holocaust am Tier“ betreibt, wie man auf der ein oder anderen Anti-Pelz-Demo erfährt? Eben.
Opferneid als Dreiteiler
"Jawohl, sie hatten es schon schwer, die Deutschen. »Waren deutsche
Soldaten wirklich so grausam?«, fragte daher gleich die Bild-Zeitung.
Und so ist die Trilogie eine Offenbarung für alle, die schon immer
wussten, dass nicht nur die Juden, sondern auch und vor allem die
Deutschen Hitler zum Opfer fielen."
Mehr in der aktuellen Ausgabe der "Jüdischen Allgemeinen" oder auch online.
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Nicht das Grüne vom Ei
Es ist durchaus nicht leicht, sich heutzutage zu einer Partei zu
bekennen, ohne dabei auf dem Jahrmarkt der Tugendhaftigkeiten in Verruf
zu geraten. Die CDU? Zu konservativ, verstaubt, hinterher noch rechts. Die FDP riecht dagegen nach Raubtierkapitalismus und Hoteliershintergrund, und wer SPD
wählt, bekommt Steinbrück, also auch nicht den menschgewordenen Traum
aller Genossen. Blieben nur noch die Grünen, die das haben, was allen
anderen fehlt. Denn grün, das hat sich mittlerweile herumgesprochen, ist
nicht nur ein Programm, sondern ein Lebensgefühl. Manchmal sogar ein
Glaubensbekenntnis. Grün steht für Yogamatten, Bionade, Mülltrennung und
das Bewusstsein, stets so zu handeln, wie es allgemein als „gut“
anerkannt ist.
Ohnehin ist vollumfängliches Gutsein das Stammkapital der Grünen. Hier werden alle „abgeholt“. Frauen werden nicht mit Herrenwitzen, sondern mit Quoten, Geringverdiener mit Mindestlöhnen und Zuvielverdiener mit höheren Steuern bedacht. Auch sonst wird niemand diskriminiert: weder Transsexuelle noch Bürger mit Migrationshintergrund, ja, nicht mal der iranische Botschafter.
Ohnehin ist vollumfängliches Gutsein das Stammkapital der Grünen. Hier werden alle „abgeholt“. Frauen werden nicht mit Herrenwitzen, sondern mit Quoten, Geringverdiener mit Mindestlöhnen und Zuvielverdiener mit höheren Steuern bedacht. Auch sonst wird niemand diskriminiert: weder Transsexuelle noch Bürger mit Migrationshintergrund, ja, nicht mal der iranische Botschafter.
Sex and the Chuppa
"Um den Leser bis dahin weiterführend zu unterhalten, wartet der Roman
mit einem zusätzlichen brandheißen Thema auf: Sex. Da wäre etwa die
hochschwangere Trauzeugin (und zugleich Erzählerin des Romans), die den
Leser nicht nur fortlaufend mit der überraschenden Erkenntnis
konfrontiert, dass sie sich zum Platzen fühlt. Nebenbei hätte sie
auch noch gerne Sex. Nur fehlt ihr eben der passende Mann. Ein
ähnliches Schicksal erleidet Trauzeugin Nummer zwei, die zwar einen
Mann, aber aufgrund von dessen Erektionsstörungen trotzdem keinen Sex
hat. Ganz im Gegensatz zu den restlichen Hauptfiguren, die Sex wahlweise
immer, nur manchmal oder mit dem Falschen haben. Womit sie sich
wiederum dramatisch von den Nebendarstellern unterscheiden, die – man
möchte es gar nicht ahnen – über nichts Geringeres als Sex reden."
Mehr in der aktuellen Ausgabe der "Jüdischen Allgemeinen" oder auch online.
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Gauck und die sieben Zwerginnen
Dass nun auch Bundespräsident Gauck unter die Sexisten gegangen ist,
wäre vermutlich niemandem so rasch aufgefallen, wenn „Spiegel Online“
nicht eifrig mitgeholfen hätte. „Sexismusdebatte: #Aufschrei gegen Gauck“
hieß es da vorigen Mittwoch, unübersehbar als Top-Thema auf der
Startseite platziert. Ach du Schreck, noch ein prominenter Sexist! Was
mag da bloß geschehen sein? Hagelte es etwa Handküsse, oder, noch
schlimmer, Tanzkarten?
Nicht doch. Der Bundespräsident hat viel mehr verbrochen, wie sich bei der Lektüre herauskristallisiert: „In einem offenen Brief kritisieren junge Frauen Bundespräsident Joachim Gauck für dessen Äußerungen zur Sexismusdebatte.“ Der Anlass dafür war ein Interview, in dem er die #aufschrei-Debatte rund um Brüderle als „Tugendfuror“ bezeichnete und zudem meinte, hierzulande keine „besonders gravierende, flächendeckende Fehlhaltung von Männern gegenüber Frauen“ ausmachen zu können.
Nicht doch. Der Bundespräsident hat viel mehr verbrochen, wie sich bei der Lektüre herauskristallisiert: „In einem offenen Brief kritisieren junge Frauen Bundespräsident Joachim Gauck für dessen Äußerungen zur Sexismusdebatte.“ Der Anlass dafür war ein Interview, in dem er die #aufschrei-Debatte rund um Brüderle als „Tugendfuror“ bezeichnete und zudem meinte, hierzulande keine „besonders gravierende, flächendeckende Fehlhaltung von Männern gegenüber Frauen“ ausmachen zu können.
Deutschland macht die Mutprobe
Es gibt durchaus ein paar Disziplinen, die wir Deutsche wie kein
anderes Volk beherrschen. Sicher, der Export lief schon mal besser, und
über Dichter oder gar Denker ließe sich ebenfalls streiten. Dafür liegen
unsere Stärken woanders: etwa im Erteilen guter Ratschläge an andere
Länder, oder gerne auch in der Umsetzung von Großprojekten, die niemand
bezahlen kann (Stichwort Energiewende). Das können wir richtig gut. Noch
besser, wenn nicht gar unschlagbar, sind wird allerdings immer dann,
wenn es darum geht, Mut zu beweisen.
Tatsächlich sind die Zeiten, da engagierte Mutbürger noch Mangelware waren, längst vorbei. Man muss auch keineswegs eine Mädchenschule am Hindukusch oder Oppositionelle auf Kuba besuchen, um zu erfahren, was „Mut“ bedeutet. Es reicht schon, sich in heimischen Gefilden umzusehen. Dort nämlich wimmelt es nur so von engagierten Mitbürgern, die keine Gelegenheit auslassen, um ihren Mut ohne Grenzen unter Beweis zu stellen.
Tatsächlich sind die Zeiten, da engagierte Mutbürger noch Mangelware waren, längst vorbei. Man muss auch keineswegs eine Mädchenschule am Hindukusch oder Oppositionelle auf Kuba besuchen, um zu erfahren, was „Mut“ bedeutet. Es reicht schon, sich in heimischen Gefilden umzusehen. Dort nämlich wimmelt es nur so von engagierten Mitbürgern, die keine Gelegenheit auslassen, um ihren Mut ohne Grenzen unter Beweis zu stellen.
Quotenfrauen im Rausch der Endorphine
Was treiben eigentlich dynamische Journalistinnen, wenn sie
Feierabend haben? Richtig, sie tun etwas Gutes. Und zwar ausnahmsweise
für sich selbst, frau gönnt sich ja sonst nichts. Bestaunen kann man das
auch und vor allem im Netzwerk „ProQuote“, wo Journalistinnen
zueinander finden, um eine Frauenquote in der Medienbranche – 30% in
Führungspositionen, und zwar auf allen Hierarchiestufen bis 2017 – zu
etablieren. Denn, so die schockierende Nachricht der Matheprofis von
ProQuote: „Nur zwei Prozent aller Chefredakteure der rund 360 deutschen
Tages- und Wochenzeitungen sind Frauen, von den 12 Intendanten des öffentlich-rechtlichen Rundfunks sind lediglich drei weiblich.“
Da die Noch-nicht-Quotenfrauen aber nicht nur gut im Rechnen, sondern noch besser im Kaffeesatzlesen sind, ist die Wurzel allen Übels schnell identifiziert. Schuld sind – wer hätte das geahnt – die Männer. Deren Lieblingsbeschäftigung besteht natürlich darin, all den hochqualifizierten Top-Journalistinnen da draußen den Zugang zu den Zirkeln der Macht zu versperren. So zumindest erklären sich die toughen Medienmacherinnen den akuten Frauenmangel in der Chefetage.
Da die Noch-nicht-Quotenfrauen aber nicht nur gut im Rechnen, sondern noch besser im Kaffeesatzlesen sind, ist die Wurzel allen Übels schnell identifiziert. Schuld sind – wer hätte das geahnt – die Männer. Deren Lieblingsbeschäftigung besteht natürlich darin, all den hochqualifizierten Top-Journalistinnen da draußen den Zugang zu den Zirkeln der Macht zu versperren. So zumindest erklären sich die toughen Medienmacherinnen den akuten Frauenmangel in der Chefetage.
Das Märchen vom bösen Online-Giganten
Es gibt Geschichten, die uns immer wieder begeistern.
Enthüllungsberichte über Machenschaften von Politikern in dunklen
Hinterzimmern, oder ebenso über Konzerne, die den kleinen Mann
ordentlich ausbeuten und den Profit einstreichen. Also Konzerne wie
Amazon. Der nämlich malträtiert seine Mitarbeiter, beutet sie aus, lässt
sie von Neonazis bespitzeln und aus fernen Ländern wie Ware
importieren. Das zumindest wollen knallharte und tapfere Reporter des HR
unter Einsatz ihrer eigenen Sicherheit enthüllt haben, wobei das
Gesamtkunstwerk unter dem Titel „Ausgeliefert!“ neulich in der ARD zu bestaunen war.
Ziemlich mies also, dieses Amazon. Gesammelte Wutbürger löschen deshalb dieser Tage reihenweise ihre Amazon-Konten, unterschreiben Petitionen und proben im Netz mutig den Widerstand gegen „Arbeitslager“ und „Sklavenarbeit“ innerhalb des US-Unternehmens. Fortgeschrittene hingegen, die es nicht beim Boykott belassen wollen, können mittlerweile auch bei „Zeit Online“ die „Zerschlagung“ des Unternehmens eruieren.
Ziemlich mies also, dieses Amazon. Gesammelte Wutbürger löschen deshalb dieser Tage reihenweise ihre Amazon-Konten, unterschreiben Petitionen und proben im Netz mutig den Widerstand gegen „Arbeitslager“ und „Sklavenarbeit“ innerhalb des US-Unternehmens. Fortgeschrittene hingegen, die es nicht beim Boykott belassen wollen, können mittlerweile auch bei „Zeit Online“ die „Zerschlagung“ des Unternehmens eruieren.
Der verlorene Moralkompass der Claudia R.
Zu den kuriosesten Figuren, die das politische Ensemble der Grünen
hervorgebracht hat, zählt zweifellos deren Bundesvorsitzende Claudia
Roth. Ihr dabei zuzusehen, wie sie sich mit der ihr eigenen
Empörungsgabe den Weg über das politische Parkett bahnt, entbehrt nicht eines gewissen Unterhaltungswerts. Ganz egal, ob es sich um Herrenwitze an der Bar,
Neonazis in Dresden oder Schweine in Großmastanlagen dreht – Claudia
schweigt nicht. Niemals. Erst recht nicht, wenn sie den Gegenstand der
Empörung noch nicht ganz durchschaut hat.
Auch die Zustände im Iran lassen die „Reformhausvariante von Cindy aus Marzahn“ (Dirk Niebel) nicht kalt. Natürlich weiß sie, was die dort lebenden Menschen am dringendsten benötigen: nämlich ein Goethe-Institut. Eine schöne Idee, die zeigt, dass Claudia Roth selbst im Umgang mit Diktatoren ihren Sinn für Prioritäten bewahrt.
Auch die Zustände im Iran lassen die „Reformhausvariante von Cindy aus Marzahn“ (Dirk Niebel) nicht kalt. Natürlich weiß sie, was die dort lebenden Menschen am dringendsten benötigen: nämlich ein Goethe-Institut. Eine schöne Idee, die zeigt, dass Claudia Roth selbst im Umgang mit Diktatoren ihren Sinn für Prioritäten bewahrt.
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