Die Mär vom gut bezahlten Israel-Lobbyisten

ACHTUNG: TEILWEISE IRONIE NICHT AUSGESCHLOSSEN!

Jetzt mal Tacheles: Ich bin jung und chronisch pleite. Allerdings lasse ich mich im Leben auch gerne von einem äußerst stark ausgeprägten Aufwand-Nutzen-Kalkül leiten. Ich hätte demnach gern einen Job, in dem ich fürstlich für Tätigkeiten entlohnt werde, die entweder wenig Zeit und Mühe kosten, oder für solche, die mir ohnehin Spaß machen. Nicht so einfach also, die Sache mit der Job-Suche. Neulich entdeckte ich allerdings auf Facebook ein äußerst lukratives Angebot, das all meine Kriterien in vollem Maße erfüllte. Ein gut informierter sowie äußerst engagierter Israelhasser wies mich darauf hin, dass das israelische Außenministerium laut "Palestine Chronicle" Internetsurfer engagiert und bezahlt, die sich wiederum im World Wide Web rund um die Uhr positiv über Israel äußern. Der nette Herr sprach dabei übrigens von Bestechung, schließlich kann es ja nicht sein, dass jemand von sich aus und ohne entsprechende Vergütung mit Israel sympathisiert. Das eigens dafür eingerichtete „Propagandaministerium“ tut dies übrigens schon seit 2009. Warum war ich eigentlich so ungeheuer dämlich, das erst jetzt zu entdecken? Die Existenz von Vereinigungen, die sich für eine aufrichtige Berichterstattung über Israel einsetzen, ist zwar hinreichend bekannt und angesichts verzerrter medialer Schemata auch völlig legitim – zumal Israel sicher nicht der einzige Staat sein dürfte, der auf diesem Wege Propaganda betreibt. Aber gegen Bezahlung?

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Häschenalarm: Politischer Ostersonntag auf Schloss Bellevue.

 Als Bundespräsident hat man’s manchmal wirklich nicht leicht. Während es den Rest des Jahres über genügt, quer durch die Weltgeschichte zu tingeln, dabei nett in die Kamera zu grinsen und wahlweise den Islam, die christliche Leitkultur oder den Multikulturalismus anzupreisen, muss man an hohen Feiertagen schon ein bisschen mehr bieten, um die Berliner Kollegen zufrieden zu stellen. Schließlich lassen sich Ostern und Weihnachten nicht so leicht abschalten wie intakte deutsche Atomkraftwerke. Doch auch dieses Jahr gelang es Papi Wulff, die heillos zerstrittene Gurkentruppe in die luxuriösen Parkanlagen von Schloss Bellevue zu integrieren. Mit Spiel, Spaß, Spannung und Schokolade lockte er die VIPs des deutschen Bundestags zum familiären Eiersuchen – ein Event, das über kurz oder lang zum absoluten Super-GAU mutieren sollte. 

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Über globalisierte Angst – wie ein AKW den Terror überstrahlte.


Nun ist es ja bekanntlich so, dass das Land der Dichter und Denker mittlerweile zum Auffangbecken für schreckhafte Angsthasen und panische Vollzeithysteriker mutiert ist. Fürchtete man früher noch örtliche Autoknackerbanden oder gar die skrupellose Ostblockmafia, so reicht heute schon ein Erdbeben im fernen Japan, um unverzüglich den nationalen Notstand auszurufen und ganze Jodtabletten-Depots zu stürmen. Globalisierung bedeutet offenbar nicht nur Erasmus-bedingten Urlaub in Harvard oder chinesische Gucci-Täschchen für die Hausfrau aus Buxtehude vom freundlichen UPS-Mann. Viel mehr lautet die Konsequenz, dass ein Erdbeben in neuntausend Kilometer Entfernung nicht nur die Japaner betrifft, sondern dass vor allem das Deutsche Volk stellvertretend den Strahlentod zu fürchten hat. Die Devise lautet also: Je irrationaler die Gefahr, desto größer die Gefährdung für uns. Insofern ist es nicht verwunderlich, dass der „Vorfall Arid U.“ vom 3. März möglicherweise schon längst als Karteileiche im LKA vor sich hin staubt.

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Abseits: Claudia Roth bringt Freiheit über Nordkorea.

Lange mussten wir warten, doch nun ist es soweit: Claudia Roth setzt ihre Rundreise quer durch die Diktaturen dieser Welt endlich wieder fort. Kaum ein Mitglied der politischen Elite, dass sich so glänzend wie Claudia mit humorvollen Despoten versteht. Der Besitz einer Atombombe ist mittlerweile dringende Voraussetzung für einen Besuch, sonst kommt sie nicht. Erst kürzlich bereiste sie in landestypischer Verhüllung den Iran, um dort beschwingt bei Kaffee und Kuchen mit den Mullahs über Hamlet zu plaudern. Dabei ist der Schrägstrich-Dramaturgin vor lauter Smalltalk vermutlich entgangen, dass indes einige Meter weiter ein paar unschuldige Zivilisten rein zufällig niedergeschossen wurden und deutsche BAMS-Reporter im Gefängnis vergeblich auf Rettung hofften. Nun ist Claudia dieser Tage wieder eifrig unterwegs – vermutlich lässt sie sogar die ein oder andere Anti-Atom-Demo dafür sausen. Ihre Reiseroute entlang der Achse des Guten führt sie diesmal anlässlich der kommenden Frauen-Fußball-WM nach Nordkorea, zur Verstärkung hat sie sogar den DFB dabei. Dort will sie mit Hilfe der pazifistischen Kraft des Fußballs für Spaß, gute Laune und ein bisschen Frieden sorgen. Im Gepäck hat sie wie immer jede Menge gute Ratschläge, wie die folgenden Ausschnitte ihres poetischen Reisetagebuchs „Fußballreise in ein unbekanntes Land“ beweisen. Darin berichtet Missionarin Claudia:

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