Fast könnte man Mitleid für Dr. Hans Michael Strepp, ehemals
CSU – Pressesprecher, empfinden. Von der Justiz über die bayerische
Staatskanzlei hinein in die Zentrale der CSU, endet der Parabelflug des
promovierten Juristen nun im medialen Fleischwolf und vorerst im beruflichen
Nirgendwo. Anlass der Bruchlandung: Ein Anruf beim ZDF, wobei Strepp den
diensthabenden Redakteur dazu gedrängt haben soll, nicht über den Parteitag der
bayerischen SPD zu berichten. So zumindest weiß es die „Süddeutsche
Zeitung“, der Parteilichkeit in eine bestimmte Richtung freilich völlig
fremd ist, zu berichten.
Was Strepp tatsächlich am Telefon gesagt hat, ob es gar
Wulff-Qualitäten hatte, nun, das wird wohl sein Geheimnis bleiben. Wenn es so
klang, wie ZDF und SZ behaupten, wäre das Vorgehen selbstverständlich unverzeihlich.
Unverzeihlich und vor allem dumm, weil das Gefahrenpotential
der bayerischen SPD aus CSU-Sicht eher überschaubar ist. Unverzeihlich,
dumm und dilettantisch, da man von einem Pressesprecher mehr Weitsicht erwarten
darf.