Über gute und schlechte politische Einflussnahme



Fast könnte man Mitleid für Dr. Hans Michael Strepp, ehemals CSU – Pressesprecher, empfinden. Von der Justiz über die bayerische Staatskanzlei hinein in die Zentrale der CSU, endet der Parabelflug des promovierten Juristen nun im medialen Fleischwolf und vorerst im beruflichen Nirgendwo. Anlass der Bruchlandung: Ein Anruf beim ZDF, wobei Strepp den diensthabenden Redakteur dazu gedrängt haben soll, nicht über den Parteitag der bayerischen SPD zu berichten. So zumindest weiß es die „Süddeutsche Zeitung“, der Parteilichkeit in eine bestimmte Richtung freilich völlig fremd ist, zu berichten. 

Was Strepp tatsächlich am Telefon gesagt hat, ob es gar Wulff-Qualitäten hatte, nun, das wird wohl sein Geheimnis bleiben. Wenn es so klang, wie ZDF und SZ behaupten, wäre das Vorgehen selbstverständlich unverzeihlich. Unverzeihlich und vor allem dumm, weil das Gefahrenpotential der bayerischen SPD aus CSU-Sicht eher überschaubar ist. Unverzeihlich, dumm und dilettantisch, da man von einem Pressesprecher mehr Weitsicht erwarten darf. 
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Nachhaltige Tanzflächen und grüne Kuriositäten

Abends halb zehn in San Francisco. Aus einem Gebäudekomplex dröhnt Musik, davor formt sich eine Vielzahl junger und nicht mehr so junger Menschen brav zu einer Schlange. Für einen Freitagabend nichts Ungewöhnliches, besonders hier im „SoMa-District“, wo das Nachtleben „pulsiert“, wie man so schön sagt. Die eine durchforstet ihre Handtasche noch nach ihrer „ID“, der andere wippt betont lässig mit dem Fuß, und ein paar Teenie-Mädchen, die offenbar zu jung waren, staksen auf ihren Plateau-High-Heels bedröppelt von dannen.

Fast habe ich die abendliche Versammlung umschifft, da ertönt es plötzlich: „So you don’t wanna join us?“ – direkt hinter mir. Und während ich (die amerikanische Offenheit mittlerweile gewohnt) mich noch umdrehe, spricht die unbekannte Stimme, die vermutlich zu einem Studenten gehört, begeistert weiter. Ich würde mich direkt vor dem grünsten Nachtclub der Welt befinden, meint er (und hat damit fast recht). Ob ich denn nicht Lust hätte, den „sustainable dancefloor“ zu sehen? „Sustainable what?“, frage ich ungläubig bis verblüfft nach. Natürlich nicht, ohne „Sorry, I’m from Germany“ hinzuzufügen, was in den USA meist als Ticket für eine spontane Informationsveranstaltung durch Einheimische dient.

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Jetzt spricht Irena!

Kostümjuden – Fans und Rotarier rund um Bonn aufgepasst! Sollten Sie am kommenden Mittwoch in Ihrer Mittagspause noch nichts vorhaben, dann lassen Sie sich dieses vielversprechende Event, auf das mich ein Achgut-Leser aufmerksam gemacht hat, auf keinen Fall entgehen:

“Rufmord durch Blocks im Internet”
17.10.2012 - 13:00
Referent: Irena Wachendorf
Ort: Golf Course Bonn-Gut Grossenbusch
http://www.rotary1810.de/bonn_siegburg/01_termine/index.php?tid=20837&kat=3

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It's Bibo, stupid!

Leise Töne sind nicht unbedingt des Amerikaners Sache. Schon gar nicht in Wahlkampfzeiten. Da mag er, dieses unzivilisierte Wesen, es lieber laut und eindringlich. Hier in San Francisco trifft man dieser Tage beispielsweise Frauen, die nun wieder (oder nach wie vor) ihre Obama-T-Shirts im Bling-Bling-Glitzer-Design spazieren tragen. Alternativ auch Sektierer, die am Union Square Plakate aufbauen, auf denen ein mit Hitler-Bart versehener Präsident prangt. Und wer gelegentlich durch amerikanische News-Channel zappt, wo sich Studiogäste wenigstens noch gebührend anschreien, statt verkrampft nach Konsens streben zu müssen, der wird Jauch und Kollegen als ähnlich aufregend wie eine Kaffeefahrt nach Buxtehude empfinden.

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Wie Präsident Obama dem Terrorismus begegnet

In Deutschland, so liest man, erhitzt das Mohammed-Video immer noch die Gemüter. Während Guido Westerwelle die Grenzen der Meinungsfreiheit absteckt, marschieren empörte Demonstranten gegen die Verletzung religiöser Gefühle an. Hier in den USA sind wir schon ein wenig weiter. Natürlich, der youtube-Streifen im Amateurstil ist ein Thema. Aber es geht weniger darum, ob er verboten oder zum neuen Maßstab für freie Meinungsäußerung erklärt wird – sondern vielmehr um die Posse, in der sich Obama und das Filmchen die Hauptrolle teilen.

Doch der Reihe nach: Am 11. September stürmte ein „aufgebrachter Mob“ ein US-Konsulat in Bengasi und tötete dabei den Botschafter sowie drei seiner Mitarbeiter. Während in Folge dessen noch andernorts US-Flaggen brannten und Botschaften angegriffen wurden, ließ die US-Regierung verlauten, es habe sich in Libyen um einen spontanen Aufstand anlässlich eines anti-islamischen Videos gehandelt. Ganz so, als hätte ein lächerlicher Kurzfilm vier Amerikaner getötet. Soweit Obamas Theorie.

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