Dahoam im Antisemiten-Stadl

Zuweilen könnte man sich fragen, ob München eigentlich wirklich zu Deutschland gehört. Denn zum einen ist die bayerische Landeshauptstadt relativ frei von linksautonomen Randalierern, die Brandstiftung und Sachbeschädigung als legitime Form der Kapitalismuskritik betrachten. Zum anderen hat sich hier noch kein Salafist getraut, seine Umwelt mit Gratis-Koranen zu beglücken oder bewaffnet einer „Verletzung religiöser Gefühle“ vorzubeugen. Nein, all das geschieht in voller Intensität nur jenseits des städtischen Weißwurstäquators – in Hamburg, Berlin, Frankfurt und Bonn beispielsweise.

Schaut man allerdings genauer hin, dann entdeckt man auch im Herzen Münchens etwas typisch Deutsches: nämlich eine äußerst aktive Friedensbewegung, die sich die Rettung des Weltfriedens auf die Fahnen schreibt und zu diesem Zweck von früh bis spät für die Rechte der Palästinenser eintritt (zum Beispiel hier oder hier). Pausenlos mit dem Organisieren von Boykott-Kampagnen und Vorträgen über den „Apartheidstaat Israel“ beschäftigt, bleibt für die Zivilbevölkerung in Syrien, Regimekritiker im Iran und Gulag-Insassen in Nordkorea wohl leider keine Zeit mehr.
Sie alle haben sich bestimmt schon seit Monaten auf die „Palästina Tage“ gefreut, die derzeit in München und mit freundlicher Unterstützung des Kulturreferats stattfinden. Im Mittelpunkt stehen diesmal „Palästinas Frauen, die im gewaltfreien Widerstand gegen Besatzung, Entrechtung und Vertreibung eine wichtige Rolle spielen“. Dazu zählt auch Haneen Zoabi, die vorigen Donnerstag über die zionistisch verursachten Leiden der Palästinenser referierte. Im Programm (PDF) erfahren wir Folgendes:

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Jetzt muss Knecht Ruprecht ran!

Langsam wird es still um Irena Wachendorff aus Remagen, die sich über Jahre hinweg eine drehbuchreife jüdische Identität herbeiphantasiert hat, um so ihrer Vita ein wenig Glanz und Gloria zu verleihen. Sie selbst hat Facebook verlassen, ihr Fürsprecher Ruprecht Polenz erholt sich gerade im Urlaub, und ihr Fanblock leidet an Auszehrung.

Derweil betreten Vertreter jüdischer Gemeinden die letzten Bretter jener Bühne, die für Frau Wachendorff mal die Welt bedeutete. Jahrelang gab sie sich als Mitglied der Kölner Gemeinde „Gescher LaMassoret“ aus, wo sie dummerweise nur als Abonnentin des Gemeindebriefs bekannt war. Nachdem ihr Second Life als „israelkritische Jüdin“ in die Brüche ging, handelte Frau Wachendorff äußerst pragmatisch und ernannte sich kurzerhand selbst zum Mitglied der liberalen jüdischen Gemeinde Neuwied Mittelrhein. Hier, in „ihrer Gemeinde“, will sie sich nach ihrer Bruchlandung beraten haben, wobei man ihr nicht etwa einen Gemeinde-Ausweis ausstellte, sondern den Facebook-Abgang empfohlen haben soll.  So, wie es sich für eine waschechte Jüdin – und dafür hält sie sich bis heute – gehört.

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Die Leiden des Piraten Ponader

Es ist noch gar nicht lange her, da fand in den Feuilletons (zum Beispiel hier und hier) dieses Landes die periodisch wiederkehrende Debatte über Geschlechterrollen statt. In der „Zeit“ erfuhr man dabei einiges über „Schmerzensmänner“, also „junge Männer“, die „Bärte tragen, Gitarre spielen, lieb, melancholisch und sehr mit sich selbst beschäftigt sind“. Man könnte dieses episch diskutierte Phänomen allerdings auch mit einem Begriff zusammenfassen: Waschlappen. Ob es außerhalb der Feuilletons existiert, kann Frau jederzeit im Alltag oder abends an der Bar selbst überprüfen.

Nun aber hält ein dem Waschlappen ganz ähnliches Prinzip auch in der Politik Einzug. Und zwar in Gestalt von Johannes Ponader. Der polyamant lebende „Gesellschaftskünstler“ hat allerhand studiert (Mathematik, Musikwissenschaft, Philosophie, Pädagogik, Theaterwissenschaft), bevor er seine Erfüllung im Dasein als Pirat fand und im April dieses Jahres zum Bundesgeschäftsführer der Piratenpartei gewählt wurde. In seiner Bewerbungsrede hieß es, „seine berufliche Situation lasse zu, mehr als 40 Stunden die Woche für sein Parteiamt aufzuwenden“. Ein echter Fulltime-Pirat also, dessen „berufliche Situation“ ihm nur deshalb so viel Raum für professionelles Pirat-Sein bietet, weil diese je nach Saison gar nicht existiert.

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Causa Wachendorff / Polenz: Eine Chronologie

Was bisher geschah:


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Augen zu und durch - mit Käptn Polenz auf großer Fahrt

Einen guten Kapitän erkennt man daran, dass er das sinkende Schiff zuletzt verlässt. Zu bemerken, wann der Dampfer den Geist aufgibt, ist dabei zwingende Voraussetzung. Mein Lieblings-MdB Ruprecht Polenz, der bereits seit Jahren zielsicher durch das Facebook’sche Sumpfgebiet am Rande der Gesellschaft tuckert und nun völlig vom Kurs abgekommen ist, bevorzugt hingegen eine andere Strategie. Dass er mit der Kostümjüdin Irena Wachendorff, die mittlerweile über Bord gegangen ist, auf die falsche Co-Kapitänin gesetzt hat, will er nicht bemerkt haben. Käpt’n Polenz leugnet lieber souverän den eigens verursachten Schiffbruch und hält stattdessen den schrottreifen Kahn, auf dem er gerade sitzt, für eine funktionstüchtige Queen Mary.

Und so war kürzlich die folgende Durchsage auf seiner Facebook-Seite zu vernehmen:

Ich bin Mitglied der Deutsch-Israelischen Parlamentariergruppe und Mitglied der Deutsch-Israelischen Gesellschaft (DIG). 1980 habe ich als Mitglied im Stadtrat die Städtepartnerschaft zwischen Münster und Rishon Le Zion mitbegründet. Bei meinem letzten Besuch in Israel habe ich als Vorsitzender des Auswärtigen Ausschusses mit meinem Kollegen aus der Knesset eine regelmäßige strategische Zusammenarbeit beider Ausschüsse vereinbart, wie wir sie sonst nur mit Frankreich und Polen pflegen. Ich erwähne dies um zu verdeutlichen, dass mir ein gutes deutsch-israelisches Verhältnis seit Jahrzehnten am Herzen liegt. Es gibt von mir keine einzige Äußerung, die man auch nur entfernt als antisemitisch verstehen könnte. Ich habe übrigens auch von Frau Wachendorff keine antisemitische Äußerung gelesen. Broder hat den nachstehenden Schmutzkübel eigenhändig gefüllt. http://www.achgut.com/dadgdx/index.php/dadgd/article/polenz_dumm_schamlos_und_unheilbar_gesund/


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Die Protokolle der Meise von Remagen

Große Trauer im Club der Kostümjuden-Freunde und Legastheniker: Irena Wachendorff aus Remagen hat Facebook verlassen! Damit folge sie dem Rat des zweiten Vorsitzenden „ihrer“ jüdischen Gemeinde, mit dem sie vorgestern eine Krisensitzung abgehalten haben will. Um welche Gemeinde es sich diesmal handelt, darf natürlich aus Sicherheitsgründen nicht verraten werden. Allein, es muss wohl eine Gemeinde sein, in der ein„umgekehrter Ariernachweis“ zwecks Aufnahme nicht erforderlich ist.

Nun hoffen wir natürlich, dass der Facebook-Urlaub der Tochter eines orthodoxen Wehrmachtsrabbiners (so in etwa die aktuelle Version) nicht allzu lange dauern wird. Denn schließlich war das Medium nicht nur der ideale Treffpunkt für gleich gesinnte Hochstapler mit Judenknacks. Es war zudem eine Art Kanzel, von der aus die eingebildete Jüdin, IDF-Soldatin, Talmud-Lehrerin und Gaza-Urlauberin all jene Zionisten und „extremistischen Juden“, die aus Auschwitz nix gelernt hätten, ungehemmt nach ihrem Gusto maßregeln konnte. Und das sah dann so aus:

„Ach, das ist ja interessant. Ich bin Jüdin: Meine Mutter kommt aus Polen, ihr Vater aus Frankreich, meine Grossmutter aus GB, mein Grossvater aus dem Rheinland. Ein bunter Haufen Jüdelein und mein Deutsch ist trotz aller Sprachen perfekt. Herr Blum, ein versprngter jüdischer Vorfahre entschuldigt nicht alles :-)))“


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Tohuwabohu im Kostümverleih

Nun, da die Berufsjüdin Irena Wachendorff als Kostümjüdin geoutet wurde, läuft der Rest ihres Fanclubs so richtig Amok. Während die Remagenerin noch eine passende Gemeinde sucht und Ruprecht Polenz, Sonderbeauftragter für „umgekehrte Ariernachweise“, offenbar den Weltrekord im Aussitzen brechen will, sorgen skurrile Facebook-Nutzer für das angemessene Ambiente. Die einen mussten den Text nicht mal lesen, um ihn falsch zu finden, die anderen buddeln jüdische Wehrmachtsoffiziere aus, und der Rest findet es plötzlich gar nicht mehr wichtig, ob die Remagenerin wirklich jüdisch ist, Hauptsache sie tut was für den Frieden. Was in der Tat wurscht wäre, wenn die rheinische Frohnatur sich nicht genau dadurch definiert und damit eine Riesenwelle angegeben hätte. Riskieren Sie einen Blick in ein Biotop, wo die Neurosen nur so aufblühen:

Chorus Ben Ami Da habe wir sie ja , die Marionettenspielerin, ...die junge Frau mit dem verhangenen Blick, die mir als Jüdin sagen will, wie mein Jüdischsein auszusehen hat, die alte Männer instrumenatlisert Nachweise zu fordern....in einer Weise wie sie vor 1000 Jahren üblich waren. Mir gefriert das Blut in den Adern ob solcher Unverschämtheit.

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