Mit Ruprecht Polenz gegen den Terror!

Der Vorsitzende des Auswärtigen Ausschusses im Bundestag, Ruprecht Polenz (CDU), ist wahrlich ein fleißiger Politiker. Zuhause in Münster kämpft er für die B 51, in Berlin für eine faire Integrationspolitik, in Brüssel für Europa, in Istanbul für den EU-Beitritt der Türkei und in Somalia gegen den Hunger. Soviel Engagement ehrt ihn, zweifellos. Wenn er dann noch Zeit hat, unterhält er seine über 4000 Mann starke Facebook-Gemeinde und pflegt Dialoge aller Art. Friedliche Dialoge führt Polenz zumeist mit Sunniten, Schiiten und Aleviten, kritische Dialoge mit allen, die seine Gesprächstherapie für wenig fruchtbar halten. Dialoge mit Leuten wie Thilo Sarrazin, Geert Wilders und Henryk M. Broder hält der engagierte CDU-Mann hingegen für überflüssig, weshalb er in solchen Fällen lieber mahnend monologisiert. Stattdessen sinniert er immerhin über Strategien, mittels derer man den globalen Terrorismus endlich mal in den Griff bekommen könnte. So geschehen z.B. heute, als er im Deutschland-Radio Tacheles sprach und dabei einen „differenzierteren Blick auf den Islam“ forderte:
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Bigotterie schlägt Toleranz


Über Christian von Boetticher und deutsche Toleranz.

Die Deutschen sind schon ein überaus tolerantes und mitfühlendes Völkchen. Wann immer ein Terrorist sich selbst mitsamt Umfeld ins Jenseits befördert, findet sich in hierzulande in Windeseile ein weiser Experte, der den jeweiligen Märtyrer umgehend freispricht. Schuld ist nicht der Bomber selbst, sondern zumeist der Westen oder die USA als dessen Speerspitze, die den verzweifelten und zugleich tapferen Freiheitskämpfer zu seiner Tat trieben. Diese Theorie lässt sich beliebig auf „Vorfälle“ jeglicher Art anwenden, wobei man den sogenannten Opfern zuweilen nicht nur Toleranz, sondern auch Mitleid, Sympathie und Verständnis entgegen bringt. Demzufolge versteht man die Randalierer in Großbritannien, denn diese sind schließlich Opfer des um sich schlagenden Raubtierkapitalismus, ebenso wie die Hamas-Kämpfer im Gaza-Streifen, da diese unter einer herbeiphantasierten zionistischen Unterdrückung leiden. Die einen fordern doch nur ihr gutes Recht auf kostenlose iPads, die anderen auf ein judenfreies Palästina. Und nicht zuletzt sind auch die Taliban von Natur aus gut, allein die Imperialisten machten sie zu Mördern, weshalb eine Ex-Bischöfin regelmäßig zum Gebet für die netten Jungs vom Hindukusch anstimmt und für deutsch-afghanische Gesprächstherapien wirbt. Wäre Deutschland die Weltpolizei, dann hätte man auch Osama bin Laden nicht einfach abgeknallt, sondern stattdessen höflich angeklopft und gefragt, ob er nicht Lust hätte, zu der ganzen Sache Stellung zu nehmen, nicht jedoch ohne ihn zuvor auf sein Aussageverweigerungsrecht hinzuweisen – denn schließlich verdient auch ein Massenmörder Toleranz und Empathie. Hätten wir keine Autoindustrie, so wäre der friedliche Dialog Exportschlager Nummer 1.
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Über gendersensibles Rhetoriktraining – ein Erfahrungsbericht

Neulich war ich seit langem mal wieder in der Uni. Allein das ist schon eine Meldung wert, da ich in drei Jahren Politikwissenschaft-Studium mehr durch taktische Absenz als durch Engagement und übereifriges Mitschreiben auffiel. Sollte ich die Bildungsanstalt also doch wider Erwarten durch meine Anwesenheit bereichern, dann muss sie mir auch wirklich was bieten. Zum Beispiel ein gendersensibles Rhetorik-Seminar, das kürzlich im Rahmen meines Praxis-Moduls angeboten wurde. Nun versprach ich mir durch solch eine Veranstaltung zwar keine neuen Erkenntnisse, denn schließlich hatte ich nach fünf Semestern Kommunikationswissenschaft im Nebenfach – ungefähr ebenso überflüssig wie Gender-Dingens – schon hinreichend Erfahrung mit Pseudowissenschaften gesammelt. Dafür erschien mir der Entertainment-Faktor allerdings recht hoch, zumal ich noch nie zuvor eine waschechte Feministin getroffen hatte und dies nun unbedingt nachholen wollte. Außerdem riet uns die Dozentin, deren Organisationsgeschick wir dieses Spektakel letztlich zu verdanken hatten (denn die Rhetoriktrainerin von heute hat offenbar einen genauso vollen Terminkalender wie Angela Merkel), eindrücklich zur Anwesenheit. Speziell die StudentINNEN sollten demzufolge erscheinen, denn es sei ja nun kein Geheimnis, dass Frauen ihren männlichen Kollegen rhetorisch dramatisch unterlegen sind. In der dazugehörigen Rundmail hieß es dann auch nochmal: „Sie sollten sich diese Gelegenheit nicht entgehen lassen. Andere Leute zahlen für solch ein Rhetoriktraining viel Geld, Sie bekommen es gratis!“. Ähnlich würde man wohl auch den Wehrdienst beim Bund bewerben, aber das nur am Rande.

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Lupenreine Demokraten in Aktion

Es ist was faul im Land der Dichter und Denker. Während der norwegische Ministerpräsident auf die Attentate in Oslo und Utøya mit mehr Demokratie reagieren will, verurteilt man hierzulande viel mehr das Wort anstatt die Tat. Das ist freilich eine höchst ernste Angelegenheit, schließlich steht hier nichts weiter als der Schutz des deutschen Volkes vor den explosiven Gedanken des Islamkritikers auf dem Spiel – da will natürlich jeder mitmachen. Durch besondere Glanzleistungen tun sich dabei vor allem die Redakteure der Süddeutschen Zeitung hervor. Eine wahrlich phantasievolle Wissenschaftlerin vom Institut für Medienverantwortung, die jüngst in der SZ über eine „Neudefinition der Meinungsfreiheit“ sinnierte, stellt dabei das unübertroffene Highlight in der Riege all jener Knallchargen dar, die sich seit dem 22.7.2011 endlich mal zu Wort melden durften. Seit an Seit mit ihr macht auch der TAZ-Redakteur Robert Misik Gebrauch von seinem Recht auf Blamage und ruft zur „Isolation geistiger Brandstifter“ wie Henryk M. Broder auf, die man keinesfalls „so einfach davon kommen lassen sollte“ – freilich ohne zu erwähnen, dass Broder weder höchst persönlich den Abzug betätigte, noch jemals in irgendeiner Weise durch Volksverhetzung und Gewaltaufrufe auffiel. Und vor lauter Engagement bemerkt die Liga der Weltverbesserer lustigerweise gar nicht, wie weit sie schon das angeblich abgrundtiefe Niveau derer unterschritten haben, die sie doch unbedingt mundtot machen wollen.

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