Dr. Sabine Schiffer calling


Dr. Sabine Schiffer, Medienpädagogin und Leiterin des „Instituts für Medienverantworung“ (IMV) in Erlangen, ist wahrlich eine fleißige Frau. Hauptberuflich zerbricht sie sich über das „Bild des Islams in der Presse“ den Kopf, und während ihres wohl verdienten Feierabends gibt sie zuweilen dem iranischen Staatsrundfunk oder dem Holocaustforscher Ken Jebsen ein Interview. Und wenn sie dann noch Zeit hat, geht sie wohl gerne zum Anwalt und lässt abmahnen. Das nennt man vermutlich aktive Medienverantwortung. 

So geschehen erst kürzlich, als sie bei „The European“ auf meine erste Kolumne mit dem Titel „Das Versuchslabor der Sabine S.“ stieß, worin ich mich überhaupt zum ersten Mal mit ihrer Einrichtung beschäftigte. Nun hat ihr der Text offenbar nicht so gut gefallen hat. Schade, aber es lässt sich verkraften. Jedenfalls marschierte Frau Dr. Schiffer, die zuweilen auch bei der „Frankfurter Rundschau“ gastiert, von der ich übrigens etwa zeitgleich skurrile Interview-Anfragen erhielt, wohl flugs zum Rechtsanwalt. Dort sezierte man meinen Text und leitete die Obduktionsergebnisse in Form einer Abmahnung umgehend an die „The European“ - Redaktion  weiter.

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Friedensengel in Uniform


Weihnachten soll ja nicht nur das Fest der Familie, der Nächstenliebe und der Besinnlichkeit, sondern auch des Friedens sein. Zumindest wenn man hört, dass sich große und kleine Kinder nicht nur eine neue Bohrmaschine, Chanel No. 5 oder Lego, sondern zudem plötzlich nichts Geringeres als Frieden auf Erden wünschen. Das ist freilich nobel, zweifellos, und gerade zu Weihnachten bieten sich dem saisonalen Pazifisten ungeheuer viele Möglichkeiten, die zur Rettung des Weltfriedens vom heimischen Sofa aus durchaus dienlich erscheinen. Dabei zählt zumeist nicht wirklich was, sondern dass gemacht wird. Und zur Not befriedet man eben nicht die Welt, sondern nur das eigene Gewissen.

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Selektiver Opferkult

Man kann den Deutschen ja wirklich allerhand nachsagen: zu viel Bürokratie, zu wenig Humor oder zu schlechtes Essen – zumindest im internationalen Vergleich. Doch eines, das können sie wirklich gut: differenzieren. Zum Beispiel zwischen Bio- und Ökokost, zwischen gemäßigten und weniger gemäßigten Taliban, zwischen relevanter und irrelevanter Gewalt sowie zwischen interessanten und weniger interessanten Opfern.
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Frankfurter Rundschau calling


Eines muss man der nationalen Friedensfront rund um den arabisch-israelischen Waldorfkindergarten Ein Bustan wirklich lassen: Sie übertrifft sich laufend selbst. Dass sie nicht müde wird, beharrlich all die Anzeigen gegen mich zu betonen, die sich bei der Staatsanwaltschaft angeblich schon „bis zur Decke stapeln“ sollen, ist dahingehend nichts Neues. Ebenso wenig neu ist, dass selbst auf höfliche Anfrage hin nicht verraten wird, was genau ich nun eigentlich verbrochen haben soll. Tatsächlich überraschend hingegen war, dass sich nun sogar schon die „Frankfurter Rundschau“, eine überregionale Tageszeitung, bei mir meldete und mir obskure Fragen hinsichtlich meiner vermeintlich kriminellen Ader stellte. Die Korrespondenz, die daraufhin entstand, soll an dieser Stelle kurz wiedergegeben werden.

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Kinderquatsch mit Knecht und Kollegen

Endlich wieder Nachrichten aus dem Knecht’schen Kuriositätenkabinett! Zwar ist der „Krieg“, den der österreichische Hobby-Antisemitismusforscher Klaus Kufner neulich mit kräftiger Unterstützung von Ruprecht Polenz (CDU) thematisiert hat, noch lange nicht vorbei. Nein nein, er befindet sich vermutlich gerade erst in der Warm-up-Phase (mehr dazu hier und hier). Dafür jedoch hat die internationale Friedensbewegung allerhand sachdienliche Hinweise hinsichtlich meiner vermeintlichen Kriminalität zusammengetragen, so dass es mich eigentlich nicht wundern würde, demnächst mein Antlitz auch im Fahndungsraster bei Aktenzeichen XY erblicken zu können. Noch vor zwei Wochen soll ich Herrn Kufner zufolge lediglich einer „rechtsextremen jüdischen Gruppierung“ angehört haben, die pausenlos an der Errichtung eines „araberreinen Israels“ arbeiten und in ihrer Freizeit gerne Email-Accounts hacken soll. Mittlerweile jedoch bin ich von der schnöden jüdischen Rechtsextremistin hin zu einer ernstzunehmenden Gefährdung des Weltfriedens avanciert – zumindest, wenn man den Friedensfreunden rund um den arabisch-israelischen Waldorf-Kindergarten Ein Bustan Glauben schenken mag.
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Gute Juden, schlechte Juden

Nachdem ich kürzlich erfahren habe, dass ich angeblich einer „rechtsradikalen nationalistischen jüdischen Gruppierung“ angehöre, die nicht nur vehement für ein „araberreines Israel“ kämpfen, sondern auch noch dazu dem „eh schon vorhandenen Antisemitismus in Deutschland Vorschub leisten“ soll, war ich doch einigermaßen überrascht. Denn der Logik, wonach Juden selbst für Antisemitismus verantwortlich sein sollen, bedienten sich ja eigentlich bislang eher nur professionelle Antisemiten. Nun jedoch kommt sie von Klaus Kufner, einem österreichischem Blogger und „Vater dreier jüdischer Kinder", der mir in seinem aufschlussreichen Traktat nicht nur allerhand kriminelle Energie nachsagt, sondern darin zugleich zwischen guten und schlechten Juden unterscheidet.
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Knecht Ruprecht packt die Rute aus!


Jetzt mal Tacheles: Ich bin jung und verbringe viel Zeit auf Facebook, denn Facebook eröffnet neue Horizonte. Zuweilen erfahre ich dabei allerdings nicht nur Neben- und Hauptsächlichkeiten aus dem Leben meiner Mitmenschen, sondern auch spannende Dinge über mein eigenes Dasein – häufig sogar von offenbar hellseherisch begabten Leuten, die ich in meinem Leben hoffentlich niemals kennenlernen werde. Kürzlich kam mir zum Beispiel zu Ohren, ich wäre eine „Multiplikatorin für das deutsch-völkische Pi und NPD Publikum“, die „von den rechtskonservativen Islamhassern von Achgut vor ein paar Monaten rekrutiert“ wurde. Weiterhin soll es Gerüchten zufolge nun zu einem großen Medienprozess kommen, an dem ich wohl als Protagonistin auf der Anklagebank teilnehmen soll, weil ich angeblich die Menschenwürde anderer Menschen verletzt hätte (wie genau würde da der juristische Vorwurf lauten?) - freilich in Tateinheit mit Volksverhetzung. Nachdem ich nur leider immer noch keine Einladung zu diesem sagenhaften Prozess, zu dem angeblich auch Medienvertreter aus ganz Deutschland anreisen sollen, erhalten habe, wurde ich neugierig und recherchierte ein wenig. Auf der gut besuchten FB-Pinnwand meines Lieblings-MdBs Ruprecht Polenz wurde ich dann letztlich nicht nur fündig, sondern erfuhr sogar noch mehr verblüffende Details über mein kriminelles Dasein.
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Mit Ruprecht Polenz in den Taliban-Stuhlkreis!

Ruprecht Polenz, "Ihr Abgeordneter für Münster" und Vorsitzender des Auswärtigen Ausschusses, ist ein fleißiger Mann. Morgens bespaßt er mit dem iPad vom Bundestag aus seinen 4811 Mann starken Facebook-Fanclub, nachmittags setzt er sich gegen das Recht der Israeli auf Wohnungen in deren Hauptstadt ein und abends tourt er quer durch die Bundesrepublik, um den EU-Beitritt der Türkei zu promoten. Wenn er dann noch Zeit hat, führt er gerne „kritische“ Dialoge, wobei er hinsichtlich der Wahl seiner Gesprächspartner eine beeindruckende Bilanz vorweisen kann. 2009 traf Polenz sich mit hochrangigen Hamas-Vertretern, vor einigen Wochen mit dem iranischen Wirtschafts-Vize Mohammad Reza Farzi, und auch Gespräche mit moderaten Islamisten im arabischen Raum sind nun bereits in Planung. Kein Wunder also, dass Ruprecht Polenz auch sofort zur Stelle ist, sobald sich ein paar Taliban zur friedlichen Gesprächsrunde anmelden - zum Beispiel nächstes Wochenende im Rahmen der Bonner Afghanistankonferenz. In einem Interview verrät mein Lieblings-MdB:
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Solidarität mit Pakistan!


Gute Nachrichten für alle, die schon immer wussten, dass einzig und allein die kriegslüsternen Amerikaner das wahre Hindernis für den Weltfrieden darstellen. Denn während andernorts Islamisten demokratisch gewählt werden und der Iran friedlich Uran anreichert, lässt es die NATO am Hindukusch ganz und gar unfriedlich knallen. So geschehen am Samstag, als US-Hubschrauber einen pakistanischen Militärposten im afghanisch-pakistanischen Grenzgebiet attackierten, wobei rund 26 Pakistanis starben und mehrere verletzt wurden. Der „brutale“ Angriff sei „grundlos“ erfolgt, die Amerikaner hätten freilich „unter Vorsatz“ gehandelt und überhaupt sei hier mal wieder die pakistanische Souveränität verletzt worden. Pakistan ist nun sauer, sperrte die Grenze für wichtige Nato-Transporte nach Afghanistan und forderte zudem die Amerikaner zur Räumung eines US-Stützpunkts in Pakistan auf, von dem aus regelmäßig US-Drohnen fanatische Terroristen ins Jenseits befördern, was die Pakistanis allein nicht hinbekommen. Die Amerikaner hingegen bedauern die Todesfälle und versprechen baldige Aufklärung eines Vorfalls, der die pakistanisch-US-amerikanischen Beziehungen tatsächlich ruinieren könnte.
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Skandalös: Die Bundeswehr macht auch Krieg?!

Für die Bundesregierung geht eine erkenntnisreiche Woche zu Ende. Die stellte nämlich in den letzten Tagen nicht nur überraschenderweise fest, dass die NPD vorwiegend aus V-Personen des Verfassungsschutzes besteht, die während ihrer Arbeitszeit offenbar am liebsten Kreuzworträtsel lösen. Nein nein, zudem wurde Berlin mit der Erkenntnis konfrontiert, dass es in Deutschland auch noch eine Bundeswehr gibt, die ihr Personal nicht mehr frei Haus geliefert bekommt, sondern nun tatsächlich Werbung machen muss, z.B. mittels spektakulärer Youtube-Clips nach amerikanischen Vorbild. Und zum Schluss kam auch noch raus, dass eines dieser Werbefilmchen tatsächlich Schusswaffen, Panzer und Kampfjets zeigt, Dinge also, die irgendwie an Krieg erinnern, womit Deutschland ja nie wieder etwas zu tun haben wollte.
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Eine Barbie für Ken

Gute Nachrichten für Ken Jebsen von Radio Fritz: Zum einen darf der Mann, der „weiß, wer den Holocaust als PR erfunden hat“, seine bahnbrechenden Erkenntnisse nun wieder mit seinen jungen Hörern teilen. Zum anderen hat der investigative Journalist ganz offensichtlich nicht nur Glück im Spiel, sondern ebenso in der Liebe, denn im fernen Schweden ist jetzt auch noch eine passende Barbie aufgetaucht, die für den kritischen Ken wie geschaffen ist. Zwar ist die Dame nicht so blond wie Agnetha Fältskog von ABBA oder Barbie selbst, dafür jedoch verfügt sie ebenso wie Ken über einen Kopf, in dem sich pausenlos „kritisches Denken“ abspielt. Dabei treten dann zuweilen recht abenteuerliche Dinge zu Tage, wobei sich Ken und Barbie jedoch in einem Punkt völlig einig sind - und der wäre, man höre und staune: die Juden.
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Bushido f*ckt den BAMBI

Für Liebhaber gepflegter Fernsehkultur hat die Experten-Jury des BAMBI-Medienpreises heuer ein ganz besonderes Schmankerl auf Lager. Denn nachdem Arid U. gerade in U-Haft sitzt und die Führungsriege des Miri-Clans aufgrund unaufschiebbarer Waffendeals ebenfalls keine Zeit hatte, wird das erlauchte Gremium daher am Donnerstag dem Rapper Bushido mit dem „BAMBI für Integration“ gebührend Ehre erweisen. Jawohl, das ist der fröhliche Musikant aus Berlin, dessen Vorstrafenregister sich nicht weniger poetisch als seine „Ich fick den Rest der Welt“-Lyrics liest und der in seinem ganzen Leben offenbar noch nie eine Frau, dafür aber ganz viele „Huren“, „Fotzen“ und „Schlampen“ getroffen hat. Die Tatsache, dass Bushido nicht nur über einen Migrationshintergrund verfügt, sondern noch dazu eine schwierige Kindheit hatte, prädestinierte ihn dann endgültig zum würdigen Preisträger. Die Experten-Jury aus dem Hause Burda, die „das ganze Jahr das Ohr nah am Puls der Zeit hat“, begründet ihre Entscheidung wiefolgt:
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Mit Ruprecht Polenz ins iranische Atom-Abenteuer!

Manchmal geschehen tatsächlich noch Wunder. Zwar habe ich trotz eifriger Teilnahme weder eine Greencard, noch eine Südseekreuzfahrt gewonnen, dafür jedoch hat mein Lieblings-MdB Ruprecht Polenz (CDU) eine erstaunliche Entdeckung gemacht. Dem Vorsitzenden des Auswärtigen Ausschusses im Bundestag ist nämlich mit einer kleinen Verspätung von lediglich einigen Jahren aufgefallen, dass der Iran an Atomwaffen bastelt. Diese bahnbrechende Erkenntnis hat er sodann umgehend mit seinem treuen Fanclub geteilt. So zitierte er auf seiner Facebook-Pinnwand zunächst den israelischen Staatspräsidenten Simon Peres und dessen Aufruf zu internationaler Solidarität mit Israel

"Peres betonte zugleich, die Welt sei nun gegenüber Israel in der Pflicht, die iranischen Atombestrebungen zu stoppen. „In der noch verbleibenden Zeit müssen wir die anderen Staaten der Welt zum Handeln drängen und ihnen sagen, dass es nun Zeit ist, die uns gegebenen Versprechen einzulösen, ihre Pflicht entweder durch harsche Sanktionen oder durch militärisches Handeln zu erfüllen“, betonte der 88-Jährige",

nicht jedoch, ohne im gleichen Atemzug und mit erhobenem Zeigefinger die ewig aufmüpfigen Israeli umgehend zurechtzuweisen:

“Es gibt keine internationale Verpflichtung zu einem Militärschlag gegen den Iran. Die Sicherheit Israels kann nicht durch militärische Abenteuer gesichert werden, sondern nur durch internationalen Druck auf den Iran, sein Nuklearprogramm zu ändern, verbunden mit glaubhafter Abschreckung und dem Angebot zu weitreichender Zusammenarbeit, wenn Iran seine Politik ändert.“
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Dichter, Denker und Gaddafi

Berichte aus der freien Welt, notiert in San Francisco - California - USA. 


Warum man Gaddafi in Deutschland so gerne vor Gericht gesehen hätte.


Ob Deutschland noch das Land der Dichter ist, mag bezweifeln, wer gelegentlich die von Charlotte Roche, Daniela Katzenberger und Gaby Köster okkupierte SPIEGEL-Bestsellerliste studiert. Das macht aber nichts, denn im Denken sind die Deutschen nachwievor ganz vorn dabei. Sie denken grundsätzlich viel und über alles Mögliche nach – und das tun sie nicht nur irgendwie, sondern kritisch. Speziell dann, wenn fürsorgliche Familienväter, die im Nebenjob als Diktatoren oder Terroristen aktiv waren, plötzlich und durch externe Gewalteinwirkung von uns scheiden. So geschehen anlässlich der erfolgreichen Eliminierung Osama bin Ladens, die der bundesdeutsche Elite der Sesselstrategen und Friedensforscher Gelegenheit zum ausgiebigen und vor allem kritischen Grübeln bot: Stand die Aktion der Navy Seals in Einklang mit geltendem Völkerrecht? Wurden dem Terrorfürsten zuvor seine Rechte vorgelesen? Erfolgte die Bestattung nach islamischen Regeln? Und überhaupt: Wird Osama nun wenigstens ins Paradies einziehen können und dort auf 72 leicht bekleidete Jungfrauen treffen? Fragen über Fragen, die nun pünktlich, wenn auch in abgewandelter Form, zu Gaddafis Tod wieder aus dem Hut der Allgemeinplätze gezaubert werden.
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Erdbeben light: Mutter Natur lässt’s gern krachen!

Berichte aus der freien Welt, notiert in San Francisco - California - USA.

Grüne Idealisten verbessern nicht nur von Deutschland, sondern auch von San Francisco aus die Welt. Allerdings tragen sie heute keine Blumen mehr im Haar, sondern „Save our planet!“-Plakate durch die Gegend. Außerdem bestücken Sie ihre Dächer gerne mit subventionierten Solarzellen und fahren abends mit dem „Green Cab“ ins „Dosa“, ein garantiert ökologisch korrektes südindisches Restaurant, wo man sich ein biodynamisch aufgezogenes „Organic Chicken ‚Frankie“ garniert mit „Tamil Vegetable Curry“ bestehend aus regionalem Grünzeug einverleiben kann. San Francisco ist geradezu vorbildlich grün und demzufolge auch überaus naturverbunden. Umso härter muss es die hier lebenden Mülltrenner getroffen haben, als sie neulich feststellen mussten, dass Natur eben nicht nur inmitten der nahegelegenen Muir Woods, sondern auch oberhalb des San Andreas Grabens statt findet und deshalb die Einwohner der Bay Area gelegentlich mit einem Erdbeben überrascht.
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Multikulti lebt! Aber woanders


Berichte aus der freien Welt, notiert in San Francisco - California - USA.
Hier in San Francisco gibt es etwas, was Angela Merkel in Deutschland längst begraben, und wovon Claudia Roth keine Ahnung hat: eine funktionierende Multikulti-Gesellschaft. Das mag zwar in einem Land wie Amerika, wo Einwanderung über lange Zeit hinweg genauso normal war, wie es der Spaß am Moralisieren heute in Deutschland ist, eine Selbstverständlichkeit sein. (Denn letztlich muss sich arrangieren, wer Weltpolizei und erfolgreiche Volkswirtschaft in einem ist und dabei noch den Chevy mit „United we stand“-Aufklebern schmückt.) Für so manchen Besitzer eines deutschen Migrationshintergrunds hingegen, bspw. für mich, ist der Begriff Multikulti mittlerweile ausschließlich negativ konnotiert. Das liegt nicht etwa daran, dass ich etwas gegen Ausländer hätte – ganz im Gegenteil. Schuld tragen tatsächlich Leute wie Claudia Roth, die von ihrem eigenen Paralleluniversum aus zweifelhafte Nachrichten an die Bevölkerung funken, wonach Ehrenmorde nicht existent, arabische U-Bahnschläger wegen ihrer schweren Kindheit unschuldig und die Multikulti-Gesellschaft bei bester Gesundheit sei. Umso erfreulicher, dass das mit dem Multikulturalismus andernorts  ganz hervorragend klappt:
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Zu Gast bei Raubtierkapitalisten und Freiheitsfetischisten

Berichte aus der freien Welt, notiert in San Francisco - California - USA.

 
Die Amerikaner sind nicht nur oberflächlich und übergewichtig, sondern zudem auch mindestens genauso ungebildet und ignorant. In ihrer Freizeit suchen sie gerne klimatisierte Shopping-Malls auf, um dort dem Raubtierkapitalismus zu frönen, und wenn sie ihre Nachbarn besuchen, begibt man sich dorthin freilich nicht per pedes, sondern besonders klimaunfreundlich mit dem Auto. Sollte der Durschnitts-Ami dann noch Zeit haben, überfällt er gerne andere Länder - selbstverständlich unter dem Vorwand, die dortige Bevölkerung mit Demokratie, Free Speech und chewing gum zu beglücken. In Wirklichkeit werden die von der US-Hybris befallenen Staaten vielmehr zu Gunsten des bereits genannten Kapitalismus ausgebeutet. Und wenn dem jeweiligen Präsidenten im Weißen Haus gerade langweilig sein sollte, lässt er einfach Flugzeuge in ein paar Hochhäuser krachen, und schwupps, schon ist Polen Afghanistan offen und alle sind glücklich.
So oder so ähnlich schwallt es aus vielen Deutschen reflexartig heraus, sobald irgendwo jemand das Reizwort "U - S - A" ausspricht. Nachdem ich allerdings generell viele Dinge gut finde, die die überwältigende Mehrheit der Deutschen verabscheut - z.B. AKWs, unterirdische Bahnhöfe sowie die Eliminierung Osama bin Ladens -, ist mir das riesige Land hinter dem großen Teich auch nicht ganz unsympathisch. 
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Die Islamophobie ist für alle da!

Als Mohammed vor rund 1300 Jahren die göttliche Offenbarung empfing, geschah wahrlich Großes. Was genau er (sofern er überhaupt existierte) im Sinn hatte - darüber streiten sich die Geister. Fakt ist jedoch, dass wir nun, im 21. Jahrhundert, mit einer Religion konfrontiert sind, die dank Osama bin Laden und Co. nicht das allerbeste Image genießt. Anders ergeht es hingegen der Islamophobie, sozusagen dem nicht-religiösen Pendant zum Islam, die zumindest in Deutschland durchaus populär ist. So löst allein der Begriff „Islamophobie“ bei vielen Zeitgenossen aus dem schreibenden, regierenden und irrelevanten Gewerbe zuverlässig und in wenigen Sekunden krampfartige Reflexe aus. Der eine rüstet sich gegen die vollständige Islamisierung Europas, der andere warnt gebetsmühlenartig vor einer erneuten Nazifizierung Deutschlands. Tatsächlich ist das Schöne an der Islamophobie, dass sie wirklich für jeden etwas zu bieten hat und damit quasi für alle da ist.
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O'zapft is! So überleben Sie die Wiesn 2011

Sehr geehrte Touristen, werte Zuagroaste, liebe Wiesn-Besucher von auswärts,

es stimmt uns froh, Sie (und vorwiegend auch Ihr Geld) bei uns in München begrüßen zu dürfen. Natürlich freuen wir uns einerseits sehr, Sie passend zur „fünften Jahreszeit“ in unserer wunderschönen Landeshauptstadt willkommen zu heißen. Andererseits, und dies muss allein schon aus Gründen der Nächstenliebe erwähnt werden, bedauern wir es ebenso, dass Sie ausgerechnet zu diesem Zeitpunkt hier bei uns aufschlagen. Unter uns gesagt: Unpassender geht’s kaum. Wir bekunden hiermit unser aufrichtiges Mitgefühl. Denn sobald nächsten Samstag pünktlich um 12 Uhr mittags unser Prophet und Oberbürgermeister Ude mit den magischen Worten „O’zapft is’“ Millionen von Menschen in bierselige Ekstase versetzen wird, werden gleichsam auch Ihre bisherigen, romantisch verklärten Illusionen vom größten Volksfest der Welt schonungslos in einem Meer von Hopfensaft ertränkt werden. Sie dachten also, das Oktoberfest sei ein geselliges Spektakel, bei dem sich fesche Buam und Madl in volkstümlicher Kostümierung auf wankenden Bierbänken in den Armen liegen und fröhlich ihre Bierkrüge in den Himmel der Bayern halten? Dass Bierzelte das Gleiche wie Wirtshäuser sind, die man zu jeder Tages- und Nachtzeit betreten kann? Geradezu ein Exempel bayerischer Gemütlichkeit? Wenn Sie all dies Fragen mit ja beantworten, na dann: Prost Mahlzeit. Es tut uns aufrichtig leid, Ihre Illusionen an dieser Stelle zerstören zu müssen. Zu Ihrer eigenen Sicherheit und um Ihre Chancen, die heurige Wies’n auch nur annährend zu überleben, zu erhöhen, stellt Ihnen die Landeshauptstadt im folgenden einen kurzen Survival-Leitfaden zur Verfügung – damit Sie auch in ein zwei Wochen wenigstens noch „zehn Meter geh’n“ können …

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Wie man selbstgefällig die Lehren aus 9/11 zieht

Das Lustige an den Deutschen ist, dass sie pausenlos damit beschäftigt sind, irgendetwas  bewältigen zu müssen – zum Beispiel die unbändigen Gefahren, die vom Klimawandel, unterirdischen Bahnhöfen sowie intakten AKWs ausgehen sollen. Am liebsten bewältigen sie allerdings die eigene Vergangenheit, was nach sechzig Jahren mittlerweile auch ganz gut klappt. Wer ein Problem mit Juden hat, wählt nicht mehr die NPD, sondern übt sogenannte Israelkritik, und wenn ein Diktator sein Volk brutal niedermetzelt, predigt man lieber „Nie wieder Krieg“, anstatt zu intervenieren. Aktuell hängt die deutsche Vergangenheit allerdings in der Warteschleife, denn schließlich muss man pünktlich zum zehnjährigen Jubiläum dringend und mit betroffener Miene die „Lehren aus 9/11 ziehen“. Anlässlich der Feierlichkeiten kommen dann nicht nur Hobby-Statiker mit den gleichen „unbequemen Fragen“ wie vor zehn Jahren, sondern auch altbekannte Terrorversteherexperten, Islamwissenschaftler und Fulltime-Pazifisten aus ihren Löchern gekrochen. Letztere brüsten sich eifrig mit unterhaltsamen Gebrauchsanweisungen für den Umgang mit Terroristen aller Art, wobei die folgenden Thesen natürlich niemals fehlen dürfen:
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Frieden im Nahen Osten? Bloß nicht!

Warum Frieden zwischen Israelis und Palästinensern für die Deutschen katastrophal wäre.


Die Deutschen sind schon ein kurioses Völkchen. Sie wollen billigen Strom, demonstrieren aber zugleich gegen AKWs; sie gehen gern zu Mc Donalds, finden die Amis allerdings doof, und statt „Weltspiegel“ gucken sie lieber „Bauer sucht Frau“, da der agile Milchbauer Josef prinzipiell mehr Entertainment verspricht als die politische Weltbühne - wobei die Deutschen auch hier gerne mal eine Ausnahme machen. Denn grundsätzlich gilt: Von ca. 33 bewaffneten Konflikten, die sich momentan weltweit abspielen, gibt es nur einen, für den sich Umschalten lohnt - den Konflikt zwischen Israelis und Palästinensern. Wenn die Somalier gegenseitig aufeinander losgehen, ist das ungefähr genauso irrelevant wie der Drogenkrieg in Mexiko. Sobald jedoch in Israel etwas nicht ganz koscher scheint, klingeln beim deutschen Sesselstrategen alle Alarmglocken. Er wird plötzlich hellwach, macht den Fernseher lauter und lauscht aufmerksam den Erzählungen von Marietta Slomka und Tom Buhrow, die zumeist mit den Worten „Israel tötet / bombt / schießt auf Palästinenser“ beginnen. Interessant wird es erst, wenn Juden im Spiel sind - packend und fesselnd, sobald die Juden am Leid der Palästinenser schuld sein sollen. Diese Art von voyeuristischer Anteilnahme könnte man noch belächeln, sofern die Deutschen es dabei beließen – was sie aber leider nie tun. Stattdessen gerieren sie sich lieber als profilierte Nahostanalysten, Völkerrechtsexperten und Islamwissenschaftler und fühlen sich dabei unglaublich mutig. „Man wird ja wohl noch Israel kritisieren dürfen“ gehört zwar zum Standardrepertoire der Deutschen, doch wenn sie ihren Unmut über die Siedlungspolitik kund tun, geschieht dies stets im konspirativen Flüsterton, so als ob gleich der Mossad um die Ecke käme. Was lustig ist, da mittlerweile schon jede Hausfrau den Status des tapferen Tabubrechers für sich beansprucht, weshalb die sogenannte Israelkritik längst kein Tabu, sondern viel mehr common sense ist.
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Mit Ruprecht Polenz gegen den Terror!

Der Vorsitzende des Auswärtigen Ausschusses im Bundestag, Ruprecht Polenz (CDU), ist wahrlich ein fleißiger Politiker. Zuhause in Münster kämpft er für die B 51, in Berlin für eine faire Integrationspolitik, in Brüssel für Europa, in Istanbul für den EU-Beitritt der Türkei und in Somalia gegen den Hunger. Soviel Engagement ehrt ihn, zweifellos. Wenn er dann noch Zeit hat, unterhält er seine über 4000 Mann starke Facebook-Gemeinde und pflegt Dialoge aller Art. Friedliche Dialoge führt Polenz zumeist mit Sunniten, Schiiten und Aleviten, kritische Dialoge mit allen, die seine Gesprächstherapie für wenig fruchtbar halten. Dialoge mit Leuten wie Thilo Sarrazin, Geert Wilders und Henryk M. Broder hält der engagierte CDU-Mann hingegen für überflüssig, weshalb er in solchen Fällen lieber mahnend monologisiert. Stattdessen sinniert er immerhin über Strategien, mittels derer man den globalen Terrorismus endlich mal in den Griff bekommen könnte. So geschehen z.B. heute, als er im Deutschland-Radio Tacheles sprach und dabei einen „differenzierteren Blick auf den Islam“ forderte:
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Bigotterie schlägt Toleranz


Über Christian von Boetticher und deutsche Toleranz.

Die Deutschen sind schon ein überaus tolerantes und mitfühlendes Völkchen. Wann immer ein Terrorist sich selbst mitsamt Umfeld ins Jenseits befördert, findet sich in hierzulande in Windeseile ein weiser Experte, der den jeweiligen Märtyrer umgehend freispricht. Schuld ist nicht der Bomber selbst, sondern zumeist der Westen oder die USA als dessen Speerspitze, die den verzweifelten und zugleich tapferen Freiheitskämpfer zu seiner Tat trieben. Diese Theorie lässt sich beliebig auf „Vorfälle“ jeglicher Art anwenden, wobei man den sogenannten Opfern zuweilen nicht nur Toleranz, sondern auch Mitleid, Sympathie und Verständnis entgegen bringt. Demzufolge versteht man die Randalierer in Großbritannien, denn diese sind schließlich Opfer des um sich schlagenden Raubtierkapitalismus, ebenso wie die Hamas-Kämpfer im Gaza-Streifen, da diese unter einer herbeiphantasierten zionistischen Unterdrückung leiden. Die einen fordern doch nur ihr gutes Recht auf kostenlose iPads, die anderen auf ein judenfreies Palästina. Und nicht zuletzt sind auch die Taliban von Natur aus gut, allein die Imperialisten machten sie zu Mördern, weshalb eine Ex-Bischöfin regelmäßig zum Gebet für die netten Jungs vom Hindukusch anstimmt und für deutsch-afghanische Gesprächstherapien wirbt. Wäre Deutschland die Weltpolizei, dann hätte man auch Osama bin Laden nicht einfach abgeknallt, sondern stattdessen höflich angeklopft und gefragt, ob er nicht Lust hätte, zu der ganzen Sache Stellung zu nehmen, nicht jedoch ohne ihn zuvor auf sein Aussageverweigerungsrecht hinzuweisen – denn schließlich verdient auch ein Massenmörder Toleranz und Empathie. Hätten wir keine Autoindustrie, so wäre der friedliche Dialog Exportschlager Nummer 1.
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Über gendersensibles Rhetoriktraining – ein Erfahrungsbericht

Neulich war ich seit langem mal wieder in der Uni. Allein das ist schon eine Meldung wert, da ich in drei Jahren Politikwissenschaft-Studium mehr durch taktische Absenz als durch Engagement und übereifriges Mitschreiben auffiel. Sollte ich die Bildungsanstalt also doch wider Erwarten durch meine Anwesenheit bereichern, dann muss sie mir auch wirklich was bieten. Zum Beispiel ein gendersensibles Rhetorik-Seminar, das kürzlich im Rahmen meines Praxis-Moduls angeboten wurde. Nun versprach ich mir durch solch eine Veranstaltung zwar keine neuen Erkenntnisse, denn schließlich hatte ich nach fünf Semestern Kommunikationswissenschaft im Nebenfach – ungefähr ebenso überflüssig wie Gender-Dingens – schon hinreichend Erfahrung mit Pseudowissenschaften gesammelt. Dafür erschien mir der Entertainment-Faktor allerdings recht hoch, zumal ich noch nie zuvor eine waschechte Feministin getroffen hatte und dies nun unbedingt nachholen wollte. Außerdem riet uns die Dozentin, deren Organisationsgeschick wir dieses Spektakel letztlich zu verdanken hatten (denn die Rhetoriktrainerin von heute hat offenbar einen genauso vollen Terminkalender wie Angela Merkel), eindrücklich zur Anwesenheit. Speziell die StudentINNEN sollten demzufolge erscheinen, denn es sei ja nun kein Geheimnis, dass Frauen ihren männlichen Kollegen rhetorisch dramatisch unterlegen sind. In der dazugehörigen Rundmail hieß es dann auch nochmal: „Sie sollten sich diese Gelegenheit nicht entgehen lassen. Andere Leute zahlen für solch ein Rhetoriktraining viel Geld, Sie bekommen es gratis!“. Ähnlich würde man wohl auch den Wehrdienst beim Bund bewerben, aber das nur am Rande.

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Lupenreine Demokraten in Aktion

Es ist was faul im Land der Dichter und Denker. Während der norwegische Ministerpräsident auf die Attentate in Oslo und Utøya mit mehr Demokratie reagieren will, verurteilt man hierzulande viel mehr das Wort anstatt die Tat. Das ist freilich eine höchst ernste Angelegenheit, schließlich steht hier nichts weiter als der Schutz des deutschen Volkes vor den explosiven Gedanken des Islamkritikers auf dem Spiel – da will natürlich jeder mitmachen. Durch besondere Glanzleistungen tun sich dabei vor allem die Redakteure der Süddeutschen Zeitung hervor. Eine wahrlich phantasievolle Wissenschaftlerin vom Institut für Medienverantwortung, die jüngst in der SZ über eine „Neudefinition der Meinungsfreiheit“ sinnierte, stellt dabei das unübertroffene Highlight in der Riege all jener Knallchargen dar, die sich seit dem 22.7.2011 endlich mal zu Wort melden durften. Seit an Seit mit ihr macht auch der TAZ-Redakteur Robert Misik Gebrauch von seinem Recht auf Blamage und ruft zur „Isolation geistiger Brandstifter“ wie Henryk M. Broder auf, die man keinesfalls „so einfach davon kommen lassen sollte“ – freilich ohne zu erwähnen, dass Broder weder höchst persönlich den Abzug betätigte, noch jemals in irgendeiner Weise durch Volksverhetzung und Gewaltaufrufe auffiel. Und vor lauter Engagement bemerkt die Liga der Weltverbesserer lustigerweise gar nicht, wie weit sie schon das angeblich abgrundtiefe Niveau derer unterschritten haben, die sie doch unbedingt mundtot machen wollen.

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Bio-Bauer trifft auf deutsches Expertentum.

Über die Reaktionen auf die Attentate in Norwegen. 


Spätestens seit gestern habe ich ein neues Hobby, das mich komplett ausfüllt: Fremdschämen. Denn während in Norwegen angesichts der Attentate in Oslo und Utøya, die aktuell 92 Todesopfer forderten, Angst und Trauer dominieren, erlebt man hierzulande nicht zum ersten Mal eine Sternstunde des deutschen Expertentums. Das ist natürlich keine atemberaubende Neuigkeit. Allein 2011 machte der Otto-Normal-Experte eine wunderliche Metamorphose durch, musste er doch auf vielen Gebieten (Nahost, Fußnoten, Atomkraft, Antiamerikanismus und Waffenhandel) brillieren. Deshalb kann man erwarten, dass er auch zur Motivation eines psychisch kranken Bio-Bauern viel zu sagen hat. Der Allround-Spezialist empfindet es natürlich auch nicht als Hindernis, dass das Attentat nicht mal 48 Stunden her ist und selbst die norwegische Polizei keineswegs sicher weiß, was nun in der Psyche Anders Behring Breiviks vorgegangen sein mag. Nein, er versteht dies viel mehr als Aufforderung zum ausgiebigen Spekulieren und Verurteilen. Breivik selbst mutierte dabei innerhalb weniger Stunden vom Gaddafi-Gotteskrieger zum Al-Qaida-Terroristen, wurde zwischenzeitlich als CIA-Agent tituliert und soll mittlerweile nationalkonservativer Rassist sein – so die vorläufige Bestandsaufnahme der deutschen Spezialisten-Liga. Beiläufig in die Runde geworfene Mitleidsbekundungen verleihen dem Experten-Stadl ein Quäntchen Charme, können allerdings nicht über das Ideologie-Battle hinweg täuschen, welches die zweifelhafte Tragikomödie dominiert. Denn was scheren uns ein paar Tote, wenn es doch gilt, den Kampf des Guten gegen das Böse, wahlweise auch zwischen Islamophobie und Islamophilie oder – ganz lapidar – „Links vs. Rechts“, auszufechten? Dass das Schicksal tausender Toter zugunsten des Jahrmarkts ideologischer Eitelkeiten missbraucht wird, ist zwar nichts Neues, aber dennoch bezeichnend. Fukushima-Syndrom lässt grüßen.

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Urlaub im Baumhaus

Was macht eigentlich ein Politiker während der Sommermonate, wenn er gerade nicht den Euro rettet, mit den Saudis um Panzer schachert oder mit Kind und Kegel in den Urlaub fährt? Richtig, er überlegt sich, wie man die Welt trotzdem ein bisschen schöner machen könnte. Das klappt in der Regel am besten, wenn man sich dafür mit Kindern, Menschenrechten oder Mutter Natur beschäftigt. Und da mangelnde Kompetenz in der Politik weniger als Hindernis, sondern viel mehr als Ermutigung für das Treffen von Entscheidungen gilt (vgl. Atomausstieg und Ethikrat), verirren sich so manche Mandatsträger dann auch gerne mal in für sie völlig fremden Gefilden. Ein schönes Beispiel dafür bietet der Vorsitzende des Tourismus-Ausschusses im Bundestag, Klaus Brähmig, der sich neuerdings nebenbei in Sachen Menschenrechte zu profilieren versucht. Der CDU-Mann aus Sachsen, der in seiner Freizeit am liebsten durch Südtirol wandert, hatte da nämlich kürzlich eine gute Idee

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Waghalsige Hechtsprünge.

Evelyn Hecht ist zweifellos eine drollige Erscheinung. Egal ob man sie liebt oder hasst – Phantasielosigkeit kann man ihr nun wirklich nicht vorwerfen. Während der Otto-Normal-Antisemit jedes Wochenende auf einer NPD-Demo mitmarschiert und die praktizierende Israelkritikerin Inge Höger derweil von einer Palästina-Konferenz zur nächsten tourt, haut „die Tochter“ lieber inbrünstig in die Tasten, um so ihrem Ärger auf den „Apartheidstaat Israel“ Ausdruck zu verleihen. Zweifellos eine höchst ernste Angelegenheit - zumindest für die Publizistin mit Herz für unterdrückte Hamas-Aktivisten. Echauffierte sie sich neulich noch über fehlende Loyalität innerhalb der Partei „DIE LINKE“ gegenüber den Gaza-Matrosen und Hamas-Groupies in ihren eigenen Reihen, so betätigt sie sich nun als Allround-Sachverständige mit Expertise für Waffenhandel, Nahostpolitik und Einreisebestimmungen. Ganz nebenbei stellt sie dabei das komplexe Geflecht internationaler Beziehungen völlig auf den Kopf und hechtet von einem antisemitischen Ressentiment zum nächsten – was lustig ist, weil Juden ja angeblich keine Antisemiten sein können. Zudem verleiht Evis schäumende Wut über Israels Unfähigkeit, sich endlich mal selbst den goldenen Schuss zu versetzen, ihren literarischen Ergüssen wieder mal eine (vermutlich ungewollte) Komik. Das Resultat können Freunde waghalsiger Hechtsprünge dann im seriösen Qualitätsmedium „Neue rheinische Zeitung“ nachlesen:

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Wenn Käßmann sich den Terror zurück betet.

Es ist was faul im Staate EKD. Nicht mal drei Wochen ist es nun her, als Margot Käßmann beim Kirchentag ihre Schäfchen dazu aufrief, für die radikal-islamischen Taliban zu beten. Was genau es mit diesem Gebeten nun auf sich hatte, ist bislang nicht überliefert. Nur Maggy selbst weiß, ob sie dabei beim lieben Gott heimlich um Gnade, um 72 Jungfrauen oder um mehr Sprengstoff für die netten Jungs vom Hindukusch gefleht hat. Allerdings zeigt sich mittlerweile, dass die Gebete der frommen Margot offenbar erhört wurden und nun erste Früchte tragen. Während Frau Käßmann daher beruhigt in Rente gehen könnte, befinden sich die afghanischen Gotteskrieger seit Margots eindringlichem Appell erstmals wieder so richtig auf Erfolgskurs in Richtung Gottesstaat. Ein Blick auf die Ereignisse der jüngsten Vergangenheit beweist diese wahrhaft unsinnige übersinnliche Entwicklung:

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Make Quatsch, not War!

Neulich bekam ich äußerst erheiternde Anti-Fan-Post. Der/die/das anonyme Absender/in mit stark ausgeprägter pazifistischer Gesinnung gab sich dabei wirklich alle Mühe, meine etwaige Bosheit in epischer Breite zu belegen. Besonders liebenswert fand ich vor allem die Feststellung, ich sei eine

  
„menschenverachtende Bellizistin, die das aufopfernde Engagement der zahlreichen Friedensaktivisten torpediert und garantiert eine Bereicherung für Hitler, G.W. Bush und weitere Kriegstreiber dargestellt hätte“.


Ich fand diese E-Mail freilich absolut klasse, denn schließlich trifft man im Alltag (außer beim Kirchentag, den ich allerdings nicht besuche) ja nicht allzu oft auf überzeugte Pazifisten, die gleichzeitig ehrlich sind und noch dazu meine bereits vorhandene Meinung über Friedensaktivisten im Allgemeinen glanzvoll bestätigen. Allerdings, so dachte ich mir, hat ein Dasein als eingefleischter Friedenskämpfer doch auch einige, wenn nicht gar durchaus viele, Vorteile.

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Tagesschau goes Pallywood

Im Leben eines durchschnittlichen Nahostkorrespondenten gibt es genau zwei Dinge, die ihm regelmäßig einen innerlichen Reichsparteitag bescheren:
  1. Wenn Israel sich gegen Liebesgrüße aus dem Gazastreifen, die zumeist via Kassam-Rakete und Mörsergranate überbracht werden, wehrt (denn das kann man gut als zionistischen Angriffskrieg verkaufen!)
  2. Wenn die Hamas bei ihren Bestrebungen, die Juden endlich ins Meer zu treiben, tatkräftige Unterstützung von außen – wahlweise durch die UN, Iran oder Inge Höger – erfährt (denn so wirkt die sogenannte „Israelkritik“ gleich viel seriöser!) 
Das letzte Stimmungshoch erreichte die örtlichen Korrespondenten erst vor ein paar Tagen, nämlich als Ägypten im Alleingang die Öffnung des Grenzübergangs in Rafah beschloss und so die Palästinenser aus ihrem „Freiluftgefängnis“ befreite. Anlässlich dieses wahrlich historischen Ereignisses knallten die Sektkorken ganz offensichtlich nicht nur in der örtlichen Hamas-Parteizentrale, sondern ebenso im ARD-Studio Tel Aviv. Auch Dr. Clemens Verenkotte, seinerseits profilierter Nahostexperte und ARD-Studioleiter, wollte dieses Jahrhundertspektakel natürlich keinesfalls verpassen. Und so raste er mit 180 Sachen quer durch Zion in Richtung Rafah, um dort rechtzeitig an den örtlichen Feierlichkeiten im Kreise hochrangiger Hamas-Friedenskämpfer teilzunehmen. Vor diesem Hintergrund entstand dann das eine oder andere Glanzstück der deutschen Journalismusgeschichte, die der interessierte Gebührenzahler auf tagessschau.de bestaunen kann.

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Evelyn Hecht: die missverstandene Anwältin der Judenhasser.

Ein kluges Sprichwort besagt: „Egal wie tief man die Messlatte des geistigen Verstandes eines Menschen legt, es gibt jeden Tag jemanden, der bequem darunter durchlaufen kann!“ Dass dieses Zitat besonders gut zum derzeitigen Antisemitismus-Eiertanz innerhalb der Linkspartei passt, hat eine äußerst engagierte Pazifistin und Antizionistin gestern wieder mal eindrucksvoll demonstriert. Die Rede ist dabei von Evelyn Hecht-Galinski, Anwältin der Menschenrechtsorganisation Hamas, die nach anstrengenden Arbeitstagen (von einer Palästinakonferenz zur nächsten) offenbar erst dann beruhigt einschlafen kann, wenn sie zuvor ihrem Hass auf Israel in jeder sich bietenden Lokalzeitung auch genügend Ausdruck verliehen hat. Und weil es der guten Frau Hecht anscheinend nicht reicht, nur für die Befreiung der „ausgehungerten und verzweifelten“ Palästinenser aus ihrem „Freiluftgefängnis“ zu kämpfen, mischt sie sich nun auch in Dinge ein, die sie eigentlich nichts angehen. Zum Beispiel in die Antisemitismus-Affäre der Linkspartei, in die Evi zwar nicht selbst, dafür aber ihre Freunde vom letzten Gaza-Urlaub (Inge Höger and Friends), eindeutig verwickelt sind. So griff Frau Hecht also zur Feder und verfasste ein glühendes Plädoyer für die Aufrechterhaltung des linken Antisemitismus, welches gestern im Marx’schen Käseblatt „Neue Rheinische Zeitung“ erschien.


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Dear Mister President, wie konnten Sie nur ...?

Dear Mister President,

mit dem größten Entzücken reagierte ich letzten Montag auf die Nachricht vom Tod Osama bin Ladens. Allerdings bin schon ein bisschen traurig, dass offenbar keiner meiner Landsleute, bis auf Angela Merkel, diese Freude teilt – was, unter uns gesagt, auch nicht gerade die beste Gesellschaft ist. Du solltest wissen, dass „wir Deutsche“ für gewöhnlich ein etwas eigentümliches Verhältnis gegenüber Diktatoren, Terroristen und Massenmördern pflegen:
Die Haie im indischen Ozean hatten den Leichnam noch nicht mal unter sich aufgeteilt, da meldeten sich in Deutschland schon zahlreiche Völkerrechtsfetischisten, Islamwissenschaftler und Friedensforscher zu Wort, um das amerikanische Vorgehen fachgerecht zu verurteilen. Du fragst dich jetzt sicher, was an der Liquidierung eines der brutalsten Massenmörder der jüngeren Geschichte so falsch war. Die Antwort lautet: Alles! Ich weiß, du verstehst das nicht (ich übrigens auch nicht), aber es ist nun mal Fakt: Der Großteil der Deutschen findet dich, deine Vorgänger, deine primitiven Landsleute, und überhaupt, die Vereinigten Staaten an sich, total doof (nur bei Cheeseburgern machen wir eine Ausnahme). Das liegt vermutlich daran, dass „wir“ euch euren Einsatz im zweiten Weltkrieg immer noch nicht ganz verziehen haben, denn eigentlich war’s mit Hitler im 3. Reichen doch ganz schön. Grund genug, nach über 60 Jahren immer noch ordentlich beleidigt zu sein und bei jeder sich bietenden Gelegenheit das Haar in eurer nationalpatriotisch überwürzten Suppe zu suchen. Zum Beispiel jetzt. Das Gros der deutschen Spießbürger verabscheut eure Kriegstreiberei und euren schlampigen Umgang mit dem Gesetz nämlich zutiefst. Deutschland ist ja schließlich, zumindest seit 1945, die letzte Bastei der ultimativen Moral und Nächstenliebe! Im Folgenden eine kurze Erklärung, wie der Großteil der Deutschen (hier mit „wir“ gekennzeichnet) die Sache gelöst hätte:
 
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Die Mär vom gut bezahlten Israel-Lobbyisten

ACHTUNG: TEILWEISE IRONIE NICHT AUSGESCHLOSSEN!

Jetzt mal Tacheles: Ich bin jung und chronisch pleite. Allerdings lasse ich mich im Leben auch gerne von einem äußerst stark ausgeprägten Aufwand-Nutzen-Kalkül leiten. Ich hätte demnach gern einen Job, in dem ich fürstlich für Tätigkeiten entlohnt werde, die entweder wenig Zeit und Mühe kosten, oder für solche, die mir ohnehin Spaß machen. Nicht so einfach also, die Sache mit der Job-Suche. Neulich entdeckte ich allerdings auf Facebook ein äußerst lukratives Angebot, das all meine Kriterien in vollem Maße erfüllte. Ein gut informierter sowie äußerst engagierter Israelhasser wies mich darauf hin, dass das israelische Außenministerium laut "Palestine Chronicle" Internetsurfer engagiert und bezahlt, die sich wiederum im World Wide Web rund um die Uhr positiv über Israel äußern. Der nette Herr sprach dabei übrigens von Bestechung, schließlich kann es ja nicht sein, dass jemand von sich aus und ohne entsprechende Vergütung mit Israel sympathisiert. Das eigens dafür eingerichtete „Propagandaministerium“ tut dies übrigens schon seit 2009. Warum war ich eigentlich so ungeheuer dämlich, das erst jetzt zu entdecken? Die Existenz von Vereinigungen, die sich für eine aufrichtige Berichterstattung über Israel einsetzen, ist zwar hinreichend bekannt und angesichts verzerrter medialer Schemata auch völlig legitim – zumal Israel sicher nicht der einzige Staat sein dürfte, der auf diesem Wege Propaganda betreibt. Aber gegen Bezahlung?

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Häschenalarm: Politischer Ostersonntag auf Schloss Bellevue.

 Als Bundespräsident hat man’s manchmal wirklich nicht leicht. Während es den Rest des Jahres über genügt, quer durch die Weltgeschichte zu tingeln, dabei nett in die Kamera zu grinsen und wahlweise den Islam, die christliche Leitkultur oder den Multikulturalismus anzupreisen, muss man an hohen Feiertagen schon ein bisschen mehr bieten, um die Berliner Kollegen zufrieden zu stellen. Schließlich lassen sich Ostern und Weihnachten nicht so leicht abschalten wie intakte deutsche Atomkraftwerke. Doch auch dieses Jahr gelang es Papi Wulff, die heillos zerstrittene Gurkentruppe in die luxuriösen Parkanlagen von Schloss Bellevue zu integrieren. Mit Spiel, Spaß, Spannung und Schokolade lockte er die VIPs des deutschen Bundestags zum familiären Eiersuchen – ein Event, das über kurz oder lang zum absoluten Super-GAU mutieren sollte. 

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Über globalisierte Angst – wie ein AKW den Terror überstrahlte.


Nun ist es ja bekanntlich so, dass das Land der Dichter und Denker mittlerweile zum Auffangbecken für schreckhafte Angsthasen und panische Vollzeithysteriker mutiert ist. Fürchtete man früher noch örtliche Autoknackerbanden oder gar die skrupellose Ostblockmafia, so reicht heute schon ein Erdbeben im fernen Japan, um unverzüglich den nationalen Notstand auszurufen und ganze Jodtabletten-Depots zu stürmen. Globalisierung bedeutet offenbar nicht nur Erasmus-bedingten Urlaub in Harvard oder chinesische Gucci-Täschchen für die Hausfrau aus Buxtehude vom freundlichen UPS-Mann. Viel mehr lautet die Konsequenz, dass ein Erdbeben in neuntausend Kilometer Entfernung nicht nur die Japaner betrifft, sondern dass vor allem das Deutsche Volk stellvertretend den Strahlentod zu fürchten hat. Die Devise lautet also: Je irrationaler die Gefahr, desto größer die Gefährdung für uns. Insofern ist es nicht verwunderlich, dass der „Vorfall Arid U.“ vom 3. März möglicherweise schon längst als Karteileiche im LKA vor sich hin staubt.

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Abseits: Claudia Roth bringt Freiheit über Nordkorea.

Lange mussten wir warten, doch nun ist es soweit: Claudia Roth setzt ihre Rundreise quer durch die Diktaturen dieser Welt endlich wieder fort. Kaum ein Mitglied der politischen Elite, dass sich so glänzend wie Claudia mit humorvollen Despoten versteht. Der Besitz einer Atombombe ist mittlerweile dringende Voraussetzung für einen Besuch, sonst kommt sie nicht. Erst kürzlich bereiste sie in landestypischer Verhüllung den Iran, um dort beschwingt bei Kaffee und Kuchen mit den Mullahs über Hamlet zu plaudern. Dabei ist der Schrägstrich-Dramaturgin vor lauter Smalltalk vermutlich entgangen, dass indes einige Meter weiter ein paar unschuldige Zivilisten rein zufällig niedergeschossen wurden und deutsche BAMS-Reporter im Gefängnis vergeblich auf Rettung hofften. Nun ist Claudia dieser Tage wieder eifrig unterwegs – vermutlich lässt sie sogar die ein oder andere Anti-Atom-Demo dafür sausen. Ihre Reiseroute entlang der Achse des Guten führt sie diesmal anlässlich der kommenden Frauen-Fußball-WM nach Nordkorea, zur Verstärkung hat sie sogar den DFB dabei. Dort will sie mit Hilfe der pazifistischen Kraft des Fußballs für Spaß, gute Laune und ein bisschen Frieden sorgen. Im Gepäck hat sie wie immer jede Menge gute Ratschläge, wie die folgenden Ausschnitte ihres poetischen Reisetagebuchs „Fußballreise in ein unbekanntes Land“ beweisen. Darin berichtet Missionarin Claudia:

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Raus aus dem Quoten-Quatsch – in vier Schritten zur absoluten Gleichberechtigung!

Liebe Quoten-Frauen,

mit Spannung und großem Interesse verfolgte ich gestern Abend euren großen ZDF-Auftritt im Illner’schen Stuhlkreis. Polarisierend und vielversprechend klang sie, die Gesprächsrunde zum Thema „Ist dein Boss morgen 'ne Frau?“ – schließlich wurde euer Herzenswunsch, die Frauenquote nämlich, raus aus dem Parlament und mitten hinein in die Arena der medialen Eitelkeiten getragen. Wer dabei jedoch neue Erkenntnisse oder gar die Lösung aller Probleme erwartete, wurde bitter enttäuscht. Stattdessen bot sich eine überflüssige Gesprächstherapie, die in einen folgenlosen Austausch bekannter Position mit gehörigem Schuss Selbstmitleid und Opferattitüde mündete. Irgendwas macht ihr also falsch, Mädels! Da mich euer Anliegen dennoch nicht losließ, habe ich mir ein paar Gedanken darüber gemacht, wie das mit der quotierten Gleichmacherei doch noch klappen würde. Anbei mein Leitfaden „In vier Schritten zur ultimativen Gleichberechtigung!“:

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Bayern macht’s vor: Saufen und Schunkeln im Dienste der Integration.

Wir leben in einer Zeit tiefgreifender historischer Umbrüche. Es brodelt nicht nur in Ägypten, in der Regierung oder gar in Dioxin-verseuchten Hühnerställen, sondern neuerdings auch im Himmel der Bayern. Vorbei sind die Zeiten der bayerischen Gemütlichkeit, die nicht nur in bierseliger Ekstase und urtümlicher Wirtshauskultur wurzelte, sondern gleichsam den goldenen Hopfensaft als identitätsstiftendes Merkmal begriff. Denn das Jahr 2011 beginnt mit einer beängstigenden Hiobsbotschaft: Die Einwohner Bayerns konsumieren weniger Bier! Galt der Freistaat über Jahrhunderte hinweg noch als Multi-Kulti-resistente Bastion der Religiösität, so droht er nun zu einem Sammelbecken Mineralwasser-trinkender Apologeten zu verkommen. Und das in einem Land, welches überwiegend von gestandene Mannsbildern bevölkert wird, die laut Beckstein’scher Lehre nach zwei Maß Bier noch Auto fahren können.
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Auftakt zum Superwahljahr: Der Politiker von heute trainiert im Dschungelcamp!

Bedrohlich ziehen dunkle Gewitterwolken über deutschen Wohnzimmer auf und kündigen bereits den Untergang der abendländischen Kultur an – denn endlich heißt es wieder: Ich bin (k)ein Star – holt mich hier raus! All jenen selbsternannten Volkserziehern, die nicht nur den Klimawandel, sondern auch die Volksverdummung fürchten, sei an dieser Stelle gesagt: Das Dschungelcamp ist nicht nur Kult, sondern geradezu eine unverzichtbare Institution innerhalb der deutschen Fernsehlandschaft! Nirgendwo sonst dürfen sich insolvente Z-Promis meditativ auf die Ursprünge der Menschheit besinnen, und nirgendwo sonst werden sie für zweiwöchiges Nichtstun plus All-Inclusive-Känguruhoden-Verpflegung auch noch so fürstlich entlohnt. Das Schöne daran ist, dass dabei nicht nur der Kontostand, sondern gleichzeitig auch der bis dato nicht mehr vorhandene Bekanntheitsgrad aller Beteiligten in unerahnte Höhen kapituliert wird. Dekadenterweise lohnt sich Leistung in diesem Fall nicht. Viel mehr gebührt mediale Aufmerksamkeit nur demjenigen, der seine Kinderstube vorsorglich daheim gelassen hat und sich jeglicher Konventionen für ein respektvolles Miteinander entzieht, kurz: dem, der sich unter aller Sau benimmt. Kein Wunder also, dass auch deutsche Politiker (passend zum Superwahljahr) das enorm Image-stärkende Potential des Camps für sich entdeckt haben. Bereitwillig stimulieren sie im Dienste der Sonntagsumfrage die latent sadistische Ader des Zuschauers, welcher angesichts der folgenden Szenerie wohl gänzlich verdrossen zum Nicht-Wähler konvertieren dürfte:
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