Man kann den Deutschen ja wirklich allerhand nachsagen: zu viel
Bürokratie, zu wenig Humor oder zu schlechtes Essen – zumindest im
internationalen Vergleich. Doch eines, das können sie wirklich gut:
differenzieren. Zum Beispiel zwischen Bio- und Ökokost, zwischen
gemäßigten und weniger gemäßigten Taliban, zwischen relevanter und
irrelevanter Gewalt sowie zwischen interessanten und weniger
interessanten Opfern.
Relevante Gewalt, oder in diesem Fall eher ein relevantes Blutbad,
fand beispielsweise im Sommer dieses Jahres in Oslo sowie auf der Insel
Utøya statt. „Blond, blauäugig und skrupellos“ soll der Täter „Spiegel
Online“ zufolge gewesen sein, zudem auch noch rechtsextrem, rassistisch,
christlich und nationalistisch gepolt. Anders B. Breivik hatte damals
noch nicht mal seine Zelle in der JVA bezogen,
da wusste man sogar schon, welche Bücher er gern las und wer ihn
angeblich von Deutschland aus zu seinen Taten inspiriert haben soll.
Doch abgesehen davon stand schnell fest, dass einzig Breivik, und
niemand sonst, für das Blutbad verantwortlich war und den Opfern sowie
deren Angehörigen vollstes Mitgefühl gilt. Etwas also, was zwar völlig
logisch ist, in Deutschland jedoch Seltenheitswert hat.
Im Gegensatz dazu erscheint das Attentat von Lüttich vergleichsweise
irrelevant. Klar, es war blutig, kostete bislang fünf Menschen das Leben
und zog 125 Verletzte nach sich. Aber das scheint irgendwie noch nicht
genug Leid zu sein, um den bundesdeutschen Betroffenheitsbürger vom
moralischen Hocker zu hauen. Nunmehr vier Tage nach der Tat wurde der
Amokläufer noch nicht mal mit einem Wikipedia-Artikel bedacht, was
vermutlich auch daran liegt, dass man kaum etwas über ihn weiß.
„Waffennarr“ soll er gewesen sein, zudem männlich, marokkanischen
Ursprungs und irgendwie auch ein bisschen vorbestraft. Welche Lektüre
auf seinem Nachtkästchen lag, ist ebenso unbekannt wie der Background
der Opfer, die Amrani auf dem Gewissen hat. Das waren einfach nur
normale Weihnachtsmarktbesucher, die jedoch dummerweise das Pech hatten,
nicht einem rassistisch motivierten Täter, sondern schlichtweg einem
ganz normalen Irren zum Opfer gefallen zu sein. Deshalb fallen sie auch
durch das sauber durchdifferenzierte Raster deutscher Qualitätsmedien
und Bildungsbürger.
Sollte sich nun jedoch herausstellen, dass der Irre von Lüttich
tatsächlich islamistisch motiviert gewesen ist, so würde auch das
freilich keineswegs etwas an der Relevanz, sondern höchstens an der
Interpretation der Tat ändern. Sodann käme die deutsche
Differenzierungselite zum Einsatz, die uns dann im „ARD Brennpunkt“
erklärt, dass der Täter eine schwere Kindheit hatte und von seiner
Umwelt nicht genügend Beachtung erhielt, weshalb ihm in letzter
Konsequenz quasi nichts anderes übrig blieb, als drei Granaten zu zünden
und wahllos um sich zu ballern. In dem Fall wäre dann nicht mal der
Täter, sondern vielmehr die „Gesellschaft“ schuld, zu denen ja
vielleicht auch die Weihnachtsmarktbesucher in Lüttich gehören.
Hinsichtlich der Schuldfähigkeit des Täters müsse hier säuberlich
differenziert werden.
Dieses Schema lässt sich aber auch anderweitig anwenden. Es greift
ebenso bei pyromanisch veranlagten Autonomen, die in ihrer Freizeit
gerne Luxuskarossen in Berlin in Brand setzen. Die sind nämlich nur
partiell schuldfähig, da sie, zumindest dem Berliner Innensenator
Körting zufolge, schließlich auch pausenlos „provozierend parkenden“
Luxuskarossen ausgesetzt seien. Schuld trüge also der Porsche-Besitzer,
der nicht nur medial und öffentlich uninteressant ist, sondern auch
maßgeblich zur Eskalation beigetragen haben soll. Gleiches gilt für vier
US-amerikanische Soldaten, deren schiere Anwesenheit den Frankfurter
Arid U. offenbar derart provoziert haben muss, dass dieser keinen
anderen Ausweg sah, als im März dieses Jahres wild um sich zu schießen,
dabei zwei jener „Kreuzzügler“ gezielt zu töten, zwei weitere zu
verletzen und so das erste gelungene, islamistisch motivierte Attentat
in Deutschland zu begehen. Hier wurden wohl ebenfalls religiöse Gefühle
verletzt, weshalb nicht nur differenziert, sondern langfristig auch
ignoriert werden muss – oder wissen Sie, was Arid U. gerade so treibt,
wie seine Strafe aussehen wird und wie es den dabei verletzten Soldaten
oder den Angehörigen der Toten ergangen ist?
Nein? Macht nix. Arid U., linksradikale Autonome sowie der Attentäter
von Lüttich sind vielleicht irre, aber nicht rechtsextrem. Deshalb sind
deren Opfer lange nicht so viel wert wie die Opfer Breiviks, und auch
Blutbäder sind nicht gleich Blutbäder. Auf die richtige, beziehungsweise
eben falsche, Gesinnung des Täters kommt es an, und wenn die nicht
vorhanden ist, so muss man eben differenzieren. So lange, bis niemandem
mehr auffällt, welch perfide Gesinnung sich unter dem Deckmäntelchen der
vermeintlich moralischen Hoheit verbirgt. Es geht nicht darum,
Rechtsextremismus zu verharmlosen und indes zugleich islamistischen
Attentaten mehr Beachtung zu zollen. Es geht einzig darum, jede Art von
Gewalt sowie antidemokratische Tendenzen generell ernst zu nehmen.
Unabhängig davon, ob die Täter links, rechts, muslimisch, christlich
oder einfach nur irre sind.
Zuerst im Rahmen der Kolumne "Neues aus Meschuggestan" auf "The European" erschienen.
Schlimm ist ja auch, dass ein linksautonomer Feuerteufel, oder ein zu Gewalttaten bereiter Islamist genau mitbekommt, wie er öffentlich als das eigentliche Opfer dargestellt wird.
AntwortenLöschenDas gibt solchen Leuten dann noch einen zusätzlichen Motivationsschub, da sie genau wissen, dass sie für ihre Taten nicht Rechenschaft ablegen müssen! Das übernimmt ein Jürgen Todenhöfer, oder eine Katja Kipping für sie!
Wenn ich zum Beispiel mit einem Jugendlichen aus einem Problemviertel rede, der schon mehrmals ein Messer nach seiner Mutter geworfen hat, dann ist seine erste Antwort ganz reflexartig: "Uns gibt doch keiner eine Chance!"
Auf die Idee, dass ihm niemand zu seinen Taten zwingt, kommt er nicht einmal im Traum!
Muss er auch nicht. Seine Opferrolle nimmt ihm die Verantwortug ab.
Das einzige das mich an dem Artikel stört das Deutschland mit schlechtem Essen in Verbindung gebracht wird...
AntwortenLöschenDen Rest kann man nur bestätigen, nur wie was ändern?
Kann ich nur aus vollem Herzen zustimmen. Es gibt in der Berichterstattung eine derartige Bigotterie und Verlogenheit, es ist zum speien.
AntwortenLöschenGratuliere. Habe so einige deiner Artikel gelesen und man muss neidlos anerkennen, du hast einen super Schreibstil. Bissig, frisch und ganz und gar nicht langweilig.
AntwortenLöschenDennoch hätte ich inhaltlich einiges anzumerken: Du vergleichst hier den Amoklauf von Lüttich mit dem Attentat von Breivik. Beides sind schlimme Taten gewesen, durch die Menschen ihr Leben verloren haben.
Dennoch, in Lüttich gab es kein politisches Motiv sondern es war ein Einzeltäter, ein typischer Amokläufer. Eine Tat, die leider beinahe täglich irgendwo auf dieser Welt geschieht. Wie generell bei diesen Taten üblich, haute auch diese keinen "Betroffenheitsbürger von seinem moralischen Hocker". Leider passieren täglich so viele schreckliche DInge, dass die Mehrheit der Menschen schlicht keine Zeit für den "moralischen Hocker" bei jeder einzelnen dieser Taten hätten.
Bei politisch motivierten Attentaten ist das aber, entgegen deiner Behauptung, schon der Fall. Oder gab es bzgl. des 11. Septembers oder der Attentate von Madrid etwa keine Betroffenheit?
Bei einem völlig politisch unmotivierten Attentat aber die Tatsache mit einzubeziehen, dass der Täter zufällig muslimische Wurzeln hat, halte ich für ziemlich abenteuerlich. Bei der Vielzahl an Amokläufen in den USA behauptet ja auch niemand pauschal, der Täter hätte entsprechend der Bibel gehandelt, weil er zufällig Christ ist. (Analysen in den USA kommen übrigens zu dem Ergebnis, dass Amokläufer mehrheitlich weiß, männlich und christlichen Glaubens sind und der gesellschaftlichen Mittelschicht angehören)
Ach, noch was zu folgendem Statement:
"sodann käme die deutsche Differenzierungselite zum Einsatz, die uns dann im „ARD Brennpunkt“ erklärt, dass der Täter eine schwere Kindheit hatte und von seiner Umwelt nicht genügend Beachtung erhielt, weshalb ihm in letzter Konsequenz quasi nichts anderes übrig blieb, als drei Granaten zu zünden und wahllos um sich zu ballern"
Ich finde diese ganzen Analyseshows nach solchen Taten ja ebenfalls etwas dämlich, aber Thesen nach der Art wie du es darstellts hat es bisher nicht gegeben. Noch nie hat irgendjemand einen Anschlag aufgrund der Erfahrungen eines Täters oder sozialer Aspekte gerechtfertigt. Es werden lediglich Konstellationen analysiert, die die Motivation für eine solche Tat begünstigten. Natürlich liegt die Verantwortung für eine Tat immer bei den Tätern selbst. Dennoch ist die Möglichkeit da, dass sie unter anderen persönlichen Erfahrungen oder auch gesellschaftlichen Gründen die Tat womöglich niemals begangen hätten. Auslöser einer Tat sind immer verschiedene Gründe und nicht nur ein isolierter Grund. Weder ist einzig und alleine der Grund, dass der Täter "böse" ist verantwortlich, noch die "schlechte" Kindheit. Derartige Analysen sind von enormer Wichtigkeit, um möglicherweise zukünftig Präventionsmechanismen zu entwickeln.
Das Handeln von Menschen wird erheblich durch externe Einflüsse geprägt, sei es die Kultur, die Sozialisation, eigene Erfahrungen etc..
Dies sollte dir eigentlich bewusst sein, gerade wenn man berücksichtigt, dass du ein gesellschaftswissenschaftliches Fach studierst.
Fortsetzung von meinem vorherigen Beitrag:
AntwortenLöschenWie auch immer, ich denke dir steht eine große Karriere bevor, etwa im Hause Springer.
Der vorliegende Artikel entspricht nämlich exakt der immer und immer wiederholten Springergebetsmühle: "Im bösen sozialdemokratisierten Heute finden sozialpädagogische "Gutmenschen" stets Entschuldigungen für Straftaten, die von Linken oder Menschen mit Migrationsgeschichte begangen werden. EIne lasche verweichlichte Justiz tut ihr Übriges. Stattdessen konzentriere sich der von naiven Gutmenschen gesteuerte Staat vor allem auf Extremismus von Rechts."
Dies widerspricht der Realität, wie es gerade erst die Serie von Nazimorden gezeigt, die man innerhalb von 10 Jahren nicht als das identifizieren konnten, was sie waren: Terroranschläge von Rechts.
Ähnliches zeigen auch die seit Beginn der 1990er Jahre mehr als 100 Morde mit rechtem Hindergrund. Im gleichen Zeitraum ereigneten sich in Deutschland keine Morde, die von Links aussgingen und bislang keine Morde an Zivilisten durch islamistisch motivierte Gewalt auf deutschem Boden.
Dennoch, ich bin dafür, Extremismus, egal welcher Coleur, ernst zu nehmen.
WIe auch immer, ich bin üerzeugt, du hast viel Talent und dir steht eine große Karriere bevor. Bei einem so wahnsinnig hübschen Gesicht auch möglicherweise im TV
leider hat quisa hier nicht recht , er/sie ist eben zu naiv und glaubt alles was die medien vorsetzen.in den lettzen 20 jahren wurden 1062 deutsche von islamischen einwanderen ermordet in deutschland. waren aber alles einzelfälle und der islam is ja frieden und hat mit dem islam nichts zu tun.
AntwortenLöschenes gibt aber menschen die auf diese dumpfe propaganda nicht reinfallen und die diese morde aufzeichnen . irgendwann wsird es dann nürnberg 2.0 geben da wird dann abgerechnet !!
man kann nicht alle menschen immer belügen.
Wow, der letzte Kommentar ist sehr entlarvend. Die Rechtsradikalen fahren voll auf Pykas Texte ab, aber der Text ist inhaltlich auch nur eine Wiederholung der Argumente Broders und anderer rechter Schreiber - wo ist das originelle, wo ist der neue Gedanke? Altes Gewäsch in neuer Form - Relativierung des rechten Terrors, bitte sofort alle nach links schauen und nichts gegen den rechten Terror unternehmen. ---Stürzenberger ist auch total begeistert von dem Text--------und jetzt warten wir mal auf Nürnberg 2.0.
AntwortenLöschenLOL, "die Rechtsradikalen". Auch so eine Scheisshausparole, die doch nur kaschieren soll, dass man außer gallensteinfördernder Empörung und der Moralkeule keine Argumente hat.
AntwortenLöschenUnd welcher "rechte Terror" solls denn bitte sein? In dem Zusammenhang noch so ein Begriff, der vollkommen die Bedeutung zu verlieren droht.
@quisa...kommen Sie dem Fräulein Pyka doch nicht mit Fakten und nachprüfbaren Sachverhalten. Das sind Perlen vor die Säue. Sie versucht lediglich brutalst möglich zu polemisieren, um bald wieder bei irgendeiner Schweinezeitung "praktische Erfahrungen" zu sammeln...who cares?!
AntwortenLöschenoh mann...WarBlogger...welcher rechte Terror es bitte sein darf? Reichen dir 70 Tote Kids in Norwegen nicht? Oder zehn Tote Ausländer allein umgebracht durch deine zwickauer Freunde? Unglaublich, was sich hier beim feinen Fräullein für ein Kroppzeug die Klinke in die Hand gibt. Und du verteidigst mein Land? BULLSHIT! Du kleines eisernes Kreuzchen...
AntwortenLöschen"Reichen dir 70 Tote Kids in Norwegen nicht?"
AntwortenLöschenAnders Breivik ist seiner Selbsteinschätzung nach libertär-konservativ. Ein Psychopath, aber recht offensichtlich doch niemand, der unter das normale Label der "völkischen/neonazistischen Rechtsradikalen" fällt.
"Oder zehn Tote Ausländer allein umgebracht durch deine zwickauer Freunde?"
LOL, meine "Zwickauer Freunde".^^ Mal ganz davon abgesehen, dass in dem Fall bei weitem noch nicht das letzte Wort geredet ist, geht mir der gesamte Themenkomplex "NSU" mitsamt Opfern und Tätern ziemlich am Allerwertesten vorbei.
Politischer Terror bedarf einer Gruppe von mindestens 3 Mitgliedern, deren Taten offensichtlich ausgelegt und auf Öffentlichkeitswirkung zur Förderung "der Sache" (welcher auch immer) ausgerichtet sind. Breivik war ein Einzeltäter. Die so genannte NSU hat ihre Taten im Geheimen begangen, und kann, solange Beate Zschäpe weiterhin die Aussage verweigert, nicht als terroristische Vereinigung betrachtet werden. Das lässt uns mit einem Wahnsinnigen und mehreren Morden zurück, nicht aber mit politischem Terror.
"Und du verteidigst mein Land?"
Nein, tue ich nicht.
"Du kleines eisernes Kreuzchen..."
Wenigstens hab ich den Anstand, nicht als einer von dutzenden "Anonymen" in der Kommentarspalte rumzurotzen.^^
Ihren "Anstand" könn´se getrost in der Pfeife rauchen! Als ob das "herumrotzen" mit Klarnamen und Eisernem Kreuz irgendetwas beweisen würde. Die von Ihnen erbrachten Einlassungen bezüglich der Definition von Terror amüsieren mich, sind jedoch kaum zielführend. Solange die Broders und Pykas dieser Welt bei jedem suzidalem Bombenbastler von Terror schwafeln, ohne zu beweisen, dass dieser mindestens zwei Unterstützer hatte, bleibt ihr Jurakursus nichts weiter als Besserwissergewichse. Wenn man sich Eure Hetz-und Hasseiten reintut, müsste man ja bescheuert sein, mit Leuten wie euch anders, als anonym zu verkehren.
AntwortenLöschenAh, keine Argumente. Wie amüsant. Und wie absolut vorhersehbar. Und wie süß, wie Sie sich an dem Eisernen Kreuz aufhängen. Und "Hetz-und Hassseiten", ach Gottchen, wie furchtbar.
AntwortenLöschenNa was denn nun? Sogar euer heissgeliebter Friedensnobelpreispräsident wird zur Zeit nicht müde von der zunehmenden Gefahr "terroristischer Einzeltäter" zu faseln. Aber da meint er sicher Muslime. Ok die können sogar als Einzeltäter Terroristen sein. Abendländische und rechte Massenmörder sind aber nur irre, keinesfalls Terroristen. Müssen sie sich ob ihrer peinlichen Pseudostringenz nicht ständig selbst vor Lachen schütteln? Warum wehren sie sich ausgerechnet bei Faschodreck eigentlich so vehemment gegen den Begriff Terror? Sogar beim anzünden von Bonzenschleudern wird ja von Terror gefaselt. Aber getötete Ausländer, zumal muslimisch, sind keinesfalls Terroropfer?! Na Hauptsache, ihr glaubt euch das alles selbst.
AntwortenLöschenTerror ist Terror, ob links oder rechts.
AntwortenLöschenAber was ist Terror?
Ganz klar Aktionen, die auf öffentliche Wirkung abzielen. Insofern müssen Zweifel gerechtfertigt sein, dass es sich bei den Morden der beiden Uwe's um Terror im eigentlichen Sinne handelt.
Vielmehr galten diese Taten lange Zeit als einzelne Taten innerhalb eines gewissen Milieus.
Als Terror würde ich das nicht bezeichnen, denn ein Wesensmerkmal fehlt: Die öffentliche Aufmerksamkeit für die Tätergruppe.
Eine terroristische Vereinigung besteht aus mindestens 3 Leuten- da wird man noch Probleme haben, jemanden drittes zu verifizieren.
Zum Verhältnis rechte / linke Gewalt fällt auf, dass zu jeder Nazidemsonstration im Westen jedenfalls etwa 10x soviele linke Gegendemostranten auftreten. Die folgenden gewalttätigen Auseinandersetzungen - Steine und Brandsätze auf die Polizei zumeist - geht dann aber immer von den "Guten", den Linken aus.
Das scheint den Gutmenschen aber wenig zu stören, denn Links ist immer gut, Rechts immer schlecht - so einfach ist deren Welt.
Wir kommen aber nur weiter, wenn wir Gewalt als solche stigmatisieren, insofern bietet Jenny's Artikel nachdenkenswerte Anregungen
"Deshalb sind deren Opfer lange nicht so viel wert wie die Opfer Breiviks"
AntwortenLöschenDiese Analyse ist falsch. Den Opfern einen unterschiedlichen Wert beizumessen, findet glücklicherweise (noch) nicht in der seriösen (!) Berichterstattung statt.
"Auf die richtige, beziehungsweise eben falsche, Gesinnung des Täters kommt es an"
Was für ein Stuss.
Und was hast Du nun genau gegen das Differenzieren? Man kann sich über jeden Mord gleichermaßen empören, aber zu einer Analyse der Dynamiken, die ihn ausgelöst haben, kann eine Gleichbehandlung nicht führen. Ist es etwa kein Unterschied, ob einem bekannten Kleinkriminellen sein verkorkstes Leben über den Kopf wächst und er es für eine gute Idee hält, andere mit in den Tod zu nehmen oder ob jemand seine eigenen Unzulänglichkeiten in einem 1000-seitigen Manifest gegen die libertäre Gesellschaft verarbeitet, bevor er dezidiert jene umbringt, die er für die "Missstände" verantwortlich macht? Ein Toter ist ein Toter, das stimmt. Aber Tode gibt es in der Welt so viele, dass bei 15 Minuten Tagesschau eine Gleichbehandlung aller nicht in Frage kommen kann. Wo die toten sich jedoch in ihrem Sterben gleichen, da unterscheiden sich ihre Mörder. Da ist ein Mörder ein Einzelschicksal, das nun einmal tatsächlich nur auf seine persönliche Biographie zurückführt und höchstens etwas über Defizite in der Strafverfolgung aussagt, wie in Lüttich. Ein Mord, der nicht politisch gedacht ist, ist kein antidemokratischer Akt. Interessant finde ich auch Deine Unterscheidung zwischen rechtsextremem und islamistischem Terror. Wo liegt denn der Unterschied? Hass auf die Moderne? Berufung auf die Überlegenheit einer Volks/Religionsgemeinschaft? Der Hass auf das libertäre/pluralistische bzw. libertäre/säkulare? Der Hass auf die Juden? Islamismus IST Rechtsextremismus. Die Islamisten der 30er waren gute Freunde des Naziregimes und Nasrallah ist zumindest im Geiste Breiviks Bruder, auch wenn beide Knallchargen das natürlich zurückweisen würden. Eva Hermann und die Muslimbrüder wollen die Frauen an den Herd verbannen und glauben daran, dass 9/11 ein inside-job war.
AntwortenLöschenIn einem bist Du übrigens ziemlich deutsch: Ob man einem Menschen seinen Porsche oder sein Leben nimmt, das ist allenfalls ein unwichtiges Detail. Denn der beste Freund der Deutschen ist ja bekanntlich sein Auto.