Einige dieser Groupies befällt irgendwann die Langeweile.
Statt sich einen fähigen Psychiater zu suchen, machen sie sich vermutlich auf
zu ihrem nächsten Objekt der Begierde, von dem sie sich mehr Zuneigung erhoffen.
Es gibt allerdings auch Härtefälle, die Ignoranz und Funkstille für eine
besondere Art meiner Wertschätzung halten und unbeirrt weitermachen. Auch ihnen verschaffe ich normalerweise
nicht das Vergnügen, von mir beachtet oder gar öffentlich erwähnt zu werden.
Bei einem dieser Exemplare muss ich jedoch eine Ausnahme machen, da es nun endgültig den Gipfel des Irrsinn erfolgreich erklommen hat.
Die Rede ist von Prof. Dr. Roland Hornung aus Regensburg, der an der dortigen Technischen Hochschule Mathematik lehrt. Wenn er sonst noch Zeit hat (was oft der Fall ist), engagiert er sich durchgehend für Israel. Daneben hat er sich jedoch noch auf etwas anderes fokussiert – nämlich auf mich.
Beseelt von der fixen Idee, ich sei die großartigste
Journalistin des Jahrtausends, segelt er circa seit Ende 2011 im Namen der Heldenverehrung
durchs Netz. Auch er hat trotz ausdrücklicher Gegenrede bis heute nicht
kapiert, dass das Kundtun meiner Meinung im Netz keinem Hintergedanken, keiner
Karriereabsicht und keinem höherem Zweck folgt. Stattdessen entwickelte mein
Regensburger One-Man-Fanclub lieber eine Art PR-Kampagne, um die ich weder ihn
noch sonst eine Person auf diesem Planeten je gebeten hatte.
All das wäre - ebenso wie die täglichen Nachrichten und
Emails, an der Schmerzgrenze zur Fremdscham befindlichen Lobpreisungen
gegenüber Dritten, täglichen Telefonanrufe, handschriftlichen Briefe,
Postkarten, Geschenke und mir gewidmeten Gedichte – eigentlich nicht der Rede, schon gar nicht
der öffentlichen, wert.
Allerdings hat sich Prof. Dr. Hornung vor einiger Zeit noch etwas
anderes für mich ausgedacht: einen „Jennifer Nathalie Pyka“-Award, den er natürlich
auch an mich verlieh. Was wie ein Witz klingt, besteht aus einem Blatt Papier,
Bedeutungslosigkeit und ewiger Zuneigung aus Regensburg. Da ich dieses „Projekt“
jedoch als einmaliges Intermezzo betrachtete und über zwei Jahre hinweg die
einzige „Preisträgerin“ war, hielt ich auch diesbezüglich Ignoranz für das
Mittel der Wahl.
Nun jedoch ist Prof. Dr. Hornung wieder rückfällig geworden.
Seit kurzem gibt es eine zweite Preisträgerin, von der ich noch nie etwas
gehört habe. Sie heißt Anna Neubert,
betätigt sich dem Vernehmen nach als Lektorin und Übersetzerin und leidet ebenfalls
unter einem ausgeprägten Israel-Fimmel. Der wiederum entspringt ihrem
Bedürfnis, Juden für Jesus zu mobilisieren, sie zum Christentum zu bekehren und
sie qua Missionierung unwiderruflich vom Judentum zu lösen. Wer als Jude diesem
Club beitritt, verwirkt damit auch sein Recht auf Rückkehr nach Israel. All das
geschieht jedoch „sehr behutsam“, wie Frau Neubert betont.
Quelle: https://www.facebook.com/aldie.neubert/posts/836550876363613 |
Dass sie und ihre Buddies von der „jüdisch-messianischen Gemeinde“ in Zirndorf / Nürnberg also auf das mittelalterliche Instrument der
Zwangstaufe verzichten, mag wie ein netter Service klingen. Trotzdem halte ich
es mit dem Berliner Rabbiner Dr. Chaim Rozwasky, der das Motiv der Wahnkranken
für Jesus folgendermaßen umschreibt: „Und ob man einen Juden in der Gaskammertötet oder durch Konversion – in beiden Fällen ist er als Jude tot.“
Nun ist es nicht schwer, einen Preis nicht anzunehmen. Etwas
unüberschaubarer wird es, wenn ungewollt Preise erfunden werden, die auf den
eigenen Namen laufen und anschließend willkürlich an Geisterfahrer vergeben
werden, die an der „behutsamen“ Dezimierung des jüdischen Volks arbeiten.
Meinen Namen für die Vermarktung von Zyklon B zu nutzen, wäre dahingehend nur
unwesentlich charmanter.
Aus diesem Grund distanziere ich mich nicht nur
ausdrücklichen von diesem „Preis“, seinem Erfinder und der aktuellen
Preisträgerin. Ich schlage zudem vor, den „Jennifer Nathalie Pyka“-Award einfach
umzubenennen. „Roland Hornung“-Award klingt doch ohnehin viel schicker. Damit
können dann gerne messianische Juden, Kostümjuden, Wahnkranke und solche, die
es werden wollen, dekoriert werden. Mein Business ist das jedenfalls nicht.
0 Kommentare:
Kommentar veröffentlichen