Höchste Zeit, dass Steuerhinterziehung zum Verbrechen gegen die Menschlichkeit befördert wird. Ohnehin sollte man sie mit Haft nicht unter "lebenslänglich in Sibirien" ahnden. Denn schließlich zählen nicht Strafe und Sühne. Schlimmer ist der Schaden, den Verräter wie Hoeneß der Volksseele zufügen, indem sie ihr Leben erfolgreich in die Hand nehmen, anstatt auf "die Gesellschaft" zu warten oder nach "der Politik" zu rufen. Damit ist eine rote Linie überschritten.
Auch in diesem Fall gilt übrigens die gute alte Bauernregel: Am Jammerlappen sollt ihr sie erkennen. Diejenigen, die den Weg in die Knechtschaft nicht durch Zwang, sondern freiwillig und hoch motiviert beschreiten. "Occupy Wallstreet"-Linke, die "den Kapitalismus" für Burnout-Syndrom, Ellbogen und sonstige Albträume verantwortlich machen, wenn sie nicht gerade gegen Chlorhühner und Monsanto kämpfen. Rechte, die auf Erlösung durch Putin warten und sich bitterlich über "die Amis" beklagen, die Wohlstand und ähnlichen Seuchen vorbeibrachten, nachdem sie Opa einst vom fröhlichen Weitermorden abhielten. Islamisten, die auf die Barrikaden gehen, sobald jemand einen lustigen Mohammed malt. Linke, Rechte und Islamisten, denen nichts mehr als die Befreiung Palästinas am Herzen liegt, da der Judenstaat ihnen tagtäglich demonstriert, wie weit man ohne Jammerlappen kommt. Und eben besorgte Bürger aus allen Lagern, die eher für gleich verteilte Armut als für ungleich verteilten Reichtum sind, weil das besser für die eigene Seelenhygiene ist.
Lustige Zeitgenossen also, die sich eifrig in der Rolle des Opfers der Geschichte einrichten. Solange ihnen nur jemand staatlich organisierte "Gerechtigkeit" verspricht, geben sie gerne ihre Eigenverantwortung an der Garderobe ab. Geeint sägen sie munter am nunmehr dünnen Ästchen namens Freiheit, das ihnen Wohlstand garantiert - und ihnen die freie Ausübung ihres Jammerlappen-Amts überhaupt erst ermöglicht. Aber der Lauf der Dinge hatte eben schon immer eine Portion Ironie im Gepäck.
Nicht ohne mein Jammer-Plakat |
Der Bewährungshelfer von Uli Hoeneß hat eindeutig versagt. Jetzt ist sein Klient immer noch in einem Umfeld unterwegs, in dem es um viel Geld geht, noch dazu in einem Verein, dem die Opferperspektive zunehmend fehlt.
AntwortenLöschenDanke für die treffende Analyse!
AntwortenLöschenNachdenken ? – das ist doch völlig überschätzt!
Eigene (!) Standpunkte bilden? – wozu, das erledigen doch schon andere!
Entscheidungen treffen und verantworten? – wow, viel zu gefährlich!
Freiheit ist ja so anstrengend ... und entbehrlich in einer Gesellschaft, die es zum Geschäftsmodell entwickelt hat, sich selbst zum Opfer zu erklären. Willkommen im Selbstzweck-Staat!
Treffend, nur werden es die, die es treffen sollte erst gar nicht lesen, dann nicht verstehen und sich dann noch echauffieren. Schließlich gehört man selber ja immer zu den Guten. Da ich mich fast immer auf der anderen Seite befinde muß ich wohl ein Böser sein.
AntwortenLöschenAber was soll's im Neusprech bekommt man alles hin. Ist halt doppelplusungut statt uaS.