Randnotiz: So schön ist das Leben nach dem Kapitalismus

In Berlin machen momentan Aktivisten des "Blockupy" Bündnisses gegen "soziale Spaltung, Spardiktat und rassistische Abschottung" mobil. Das Schöne daran ist, dass sie dabei aus ihren Plakaten keine Mördergrube machen. Ein besonders reizendes Exemplar sieht etwa so aus:

source: https://twitter.com/ndaktuell/status/771589608123404289

Nun ist gegen Weisheiten dieser Art freilich nichts einzuwenden. Denn natürlich gibt es ein "gutes Leben nach dem Kapitalismus", liebe Blockupy-Aktivisten. In Venezuela soll es derzeit beispielsweise sehr angenehm sein. Gut, Klopapier hat man dort schon überwunden. Oder man bringt es eben selbst mit. Zum Einkaufen begibt man sich nicht nach Caracas, sondern nach Kolumbien. Da muss man halt ein bisschen Zeit und Geduld parat haben, aber Schlangestehen ist ja auch romantisch. Genauso wie die Vorstellung, zum Essen nicht ins Restaurant, sondern in den örtlichen Zoo zu gehen, um dort eigenhändig ein abgemagertes Pferd zu erlegen. Alles friedlicher und gerechter als ein Land, in dem Frau Nahles mit mickrigen 130 Milliarden das "Ministerium für Ausbeutung" kaputtspart. Wenn ihr also den Sozialabbau samt Raubtierneoliberalismus in die Flucht geschlagen habt, solltet ihr unbedingt in aller internationaler Solidarität eine Mahnwache vor der Botschaft Venezuelas in Berlin abhalten. Und dabei bitte das "Kapitalismus tötet!"-Plakat nicht vergessen.
 

1 Kommentar:

  1. Es hilft kein Argument.

    Gegen eine Generation, die von klein auf mit der Überzeugung indoktriniert wurde, in einer bösen Welt zu leben. Wobei "Kapitalismus" eben der Name des Bösen ist, nichts weiter.

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